Vergewaltiger bestritt alle Vorwürfe
BEZIRK. (ip) Er habe seine Ex-Freundin weder vergewaltigt noch geschlagen, getreten und gewürgt, behauptete ein 18-Jähriger aus dem Bezirk Lilienfeld in seinem Prozess am Landesgericht St. Pölten.
Auch, dass er einer 17-Jährigen gedroht habe, ihr „das G´nack umzudrehen“, leugnete der arbeitslose Bursche, nahm das Urteil von einem Jahr bedingter Haft jedoch an (rechtskräftig).
„Ich bin noch nie handgreiflich geworden“, erklärte der Beschuldigte gegenüber Richter Markus Grünberger. „Wenig glaubwürdig“ für den Schöffensenat, gab es doch bereits zwei Einträge im Zusammenhang mit Körperverletzungen.
Wesentlich überzeugender waren da schon die Aussagen von vier Zeuginnen, wobei vor allem die Schilderungen der Ex-Freundin aus dem Bezirk Zwettl, die nach ihrer Vergewaltigung im August 2012 auch noch im Oktober von dem gewalttätigen Mann durch Schläge und Tritte verletzt am Fußboden in der Wohnung ihrer Freundin gelandet war, durchaus glaubhaft erschienen.
Sie könne seither keine Beziehung mehr führen, erklärte die Mutter des Opfers, an die sich das Mädchen am Morgen nach der Vergewaltigung wandte, ihr aber verbot, sich einzumischen.
Zu einer Anzeige kam es schließlich erst im vergangenen Dezember, nachdem eine Wochenendbekanntschaft des 18-Jährigen es mit der Angst zu tun bekam. Laut Vorwurf von Staatsanwalt Patrick Hinterleitner habe der Angeklagte dem Mädchen gedroht, ihr das Genick umzudrehen, falls es jemandem erzähle, dass er kokse. Die beiden Opfer kannten sich über Facebook, wo sie über ihre Erfahrungen mit dem Beschuldigten kommunizierten.
Ein weiterer Vorwurf der Staatsanwaltschaft wurde vorerst aus dem Verfahren ausgeschieden. Demnach soll der Bursche nach einem Fest in Traisen mit einer Krücke auf eine 20-Jährige eingeschlagen haben. Am Ohr empfindlich getroffen, habe sie zehn Tage im Krankenstand verbracht. Diesbezüglich bedarf es noch der Ladung von Zeugen.
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