Zwei Polizisten mit der Faust attackiert
Alkoholisierter Kaffeehausgast schlug in Traisen auf zwei Beamte ein und stand nun vor Gericht.
BEZIRK LILIENFELD. „Des war das erste Mal, dass mi ana g´haut hat“, erklärte einer von zwei Polizeibeamten, die im Zuge eines Einsatzes vor einem Kaffehaus in Traisen von einem 34-Jährigen verletzt wurden.
Schuldeingeständnis
Am Landesgericht St. Pölten bekannte sich der Angeklagte zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Thomas Korntheuer schuldig. Die Erinnerung an den Vorfall am 23. Dezember 2016 fehlte ihm aber komplett. „I steh dazu, dass i den Scheiß g´mocht hob“, meinte der Mann. Er wisse noch, dass er in das Lokal gegangen sei. Der nächste „Lichtblick“ kam erst am nächsten Tag, als er in einer Ausnüchterungszelle der Polizei aufwachte. Normal sei er nicht so, diesmal hätten familiäre Probleme jedoch dazu geführt, dass er entsprechend viel Alkohol getrunken habe.
Bis zu 2,9 Promille
Wie Gutachter Dietmar Jünger festgestellt hatte, lag der Promillewert zwischen 2,6 und 2,9. Dem 34-Jährigen attestierte er zum Tatzeitpunkt einen Zustand voller Berauschung, weshalb der Angeklagte bei dem Vorfall weder zurechnungs- noch schuldfähig gewesen sei. Mit detaillierten Erinnerungen warteten dafür ein Gast aus dem Lokal und zwei Beamte auf.
Auskunftsfreudiger Gast
Der Beschuldigte sei mehrmals im Lokal an ihm vorbeigegangen und habe ihn beschimpft. Schließlich habe der Betrunkene den Boden einer Bierflasche abgeschlagen und ihm die Flasche an den Hals gehalten, bevor er sie fallen ließ und ging, gab der Gast an.
Angriff auf zwei Polizisten
Als die Beamten vor dem Lokal eintrafen, befand sich der 34-Jährige in einem zuvor verständigten Rettungsfahrzeug. Er wollte seinen Namen nicht nennen, versuchte aber auf die Frage der Sanitäter nach der E-Card, diese aus seiner Gesäßtasche zu holen. Als einer der Beamten ihm dabei zu Hilfe kommen wollte, drehte sich der Mann plötzlich um und versetzte dem Polizisten einen schwungvollen Faustschlag ins Gesicht. Danach sprang er aus dem Fahrzeug und schlug ebenfalls mit den Fäusten auf den zweiten Beamten ein, trat zu und konnte erst nach einem Gerangel fixiert werden. Während das erste Opfer mit einer Gesichtsprellung davonkam, erlitt der zweite Beamte eine Daumenprellung mit länger anhaltenden Schmerzen. Opfervertreter Peter Reisch bekam dafür 800 Euro Schmerzensgeld für den Beamten zugesprochen. Darüber hinaus wurde der Beschuldigte zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sieben Monaten verurteilt (nicht rechtskräftig). Während der Probezeit von drei Jahren soll er von der Bewährungshilfe betreut werden.
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