Mehr Prostitution in privaten Wohnungen

BEZIRK (kut). Innerhalb von zwei Wochen haben Polizeibeamte zwei illegale Bordelle ausgehoben. In Pasching führten eine 36-jährige Ungarin und ihr 49-jähriger österreichischer Lebensgefährte das Etablissement.

Nachbarschaft deckte auf
Das Pärchen hatte sich in einem unscheinbaren Einfamilienhaus eingemietet. Ein Hinweis aus der Nachbarschaft hatte die Exekutive auf die Machenschaften des Paares aufmerksam gemacht. Bei einer Razzia waren acht Prostituierte mit ihren Freiern zugange. Sie wurden angezeigt und das Bordell geschlossen.

Wie erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen der Polizeiinspektion Traun, dem Stadtamt Traun, der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land und dem Finanzamt Linz sein kann, zeigt die Schließung eines illegalen Bordelles in Traun. Ein 42-Jähriger betrieb zusammen mit seiner ungarischen Lebensgefährtin ein Rotlicht-Etablissement, ohne die Bestimmungen des Sexualdienstleistungsgesetzes zu beachten. Zumindest 83 Frauen aus dem osteuropäischen Raum haben für das Pärchen gearbeitet.

"Die gesetzlichen Grundlagen im oberösterreichischen Sexualdienstleistungsgesetz haben sich geändert. Wir sind nun in der Lage, viel rascher illegale Bordelle zu schließen, denn schon der Anschein einer möglichen Sexdienstleistung ermöglicht es uns zu handeln", so Chefinspektor Thomas Schmolz vom Bezirkspolizeikommando.

Zum Problem wird im Bezirk immer mehr die illegale Wohnungsprostitution. "Durch das Internet haben Frauen einen raschen Zugang zu Freiern und das kann zum Problem werden", so Schmolz.

Rund 300 offiziell gemeldete Prostituierte sind im Bezirk Linz-Land tätig. Im Vergleich zu anderen Bezirken ist dies eine beachtliche Zahl. Linz und Wels haben rund die gleiche Anzahl an Prostituierten. Viele der "leichten Damen" bieten ihre Dienstleitungen im Internet auf einschlägigen Foren und in Zeitungsannoncen an. Ein Großteil arbeitet auch in einem der neun legalen Bordelle im Bezirk Linz-Land.