Maibaum-Tradition
Von der Kunst des Baumstehlens

Am Bild: Mitglieder der Landjugend Oftering-Wilhering beim Maibaumaufstellen im Hörschinger Ortsteil Breitbrunn. | Foto: Landjugend
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  • Am Bild: Mitglieder der Landjugend Oftering-Wilhering beim Maibaumaufstellen im Hörschinger Ortsteil Breitbrunn.
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Aufstellen, stehlen, auslösen: Nach zwei Jahren Zwangspause kehren die Maibäume wieder zurück.

LINZ-LAND. Mit dem Mai kommt nicht nur der Frühling zu uns: Der Wonnemonat ist auch mit vielen Bräuchen verbunden, allen voran dem Maibaumaufstellen. Die Bäume gelten als Symbol der Fruchtbarkeit und Lebensfreude. In zahlreichen Gemeinden im Bezirk werden nach zweijähriger fast vollständiger Pause aufgrund von Corona wieder die rinde- und astlosen Bäume das Ortsbild bestimmen.
"Die vergangenen Jahre waren hart. Doch jetzt kann es Gott sei Dank wieder voll losgehen", betont Fabian Tamesberger, Bezirksobmann der Landjugend Linz-Land. Für ihn ist das Aufstellen des Maibaums, das Kraxeln auf den Baum sowie der Brauch des Diebstahls gelebte Tradition und Brauchtumspflege, die auf jeden Fall gelebt und erhalten gehört.

Zahlreiche Maibaumpartys im Bezirk

Zahlreiche Landjugend-Ortsgruppen im Bezirk veranstalten eigene Maibaumpartys, Frühschoppen oder stellen gemeinsam mit anderen Vereinen, wie etwa den Feuerwehren, einen Maibaum auf. "Nach zwei Jahren Pause oder Aktionen, wie das Platzieren von Minimaibäumen in den Gärten der Mitglieder, wird es heuer einen normalen Ablauf der Traditionen geben", so Tamesberger. Für die Landjugend-Mitglieder eine Belastungsprobe, wie der Obmann verrät, ist doch die Tradition rund um den Maibaum mit viel Arbeitseinsatz verbunden. "Gleichzeitig freuen wir uns aber auch, bei dieser Gelegenheit das Vereinsleben in vollen Zügen genießen zu können und für die Bevölkerung, meist in Kooperation mit anderen Vereinen, ein Fest zu veranstalten", betont Tamesberger.

Vorbereitungen laufen

Derzeit werden die Bäume vorbereitet, bevor sie Ende April an ihren Bestimmungsort gelangen und gleichzeitig zum Freiwild für Diebe werden. Wie und wann ein Maibaum gestohlen werden darf, ist unterschiedlich und auf der Maibaumlandkarte unter doris.at (siehe Info-Kasten) nachzulesen. Grundsätzlich gilt, dass beim Diebstahl weder Kränze oder Tafeln beschädigt werden sollen – ansonsten muss Ersatz geleistet werden. Ebenfalls heikel ist es, wenn der Baum zerstört wird, um ihn etwa leichter abtransportieren zu können. "Dies kann eine Anzeige wegen Sachbeschädigung nach sich ziehen. Auch Gewaltaktionen während des Diebstahls haben mit Brauchtum nichts zu tun, sondern sind ein Fall für die Polizei", erklärt Thomas Schmolz, Chefinspektor von Traun.

Und dann wird verhandelt

Wurde ein Baum entwendet, hinterlässt man einen Zettel mit der Info, wo der Baum verblieben ist. Danach kommt es zur Verhandlung, bei der die Modalitäten für das Auslösen bestimmt werden. Traditionell erfolgt dies mit einer Jause, Getränken oder auch einem Grillfest für die Diebe.

Bevor es jedoch zum Diebstahl kommt, gilt es, den richtigen Baum zu finden. Ein Spähtrupp kundschaftet die Gemeinden samt ihrer Maibäume aus. Wichtigstes Kriterium hierbei ist die Bewachung des Baumes. Auch die Verankerung des Maibaums spielt eine wichtige Rolle: Je besser befestigt, desto mehr Zeit wird benötigt, und die Gefahr, von einer abgestellten Wache erwischt zu werden, steigt. In Linz-Land zählt vor allem die Landjugend aus Neuhofen-St. Marien zu den erfolgreichsten Dieben. Unvergessen in Erinnerung bleibt dabei das Jahr 2014, als man gleich sechs Gemeinden um ihre Maibäume erleichtern konnte.

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