Linz-Land

Weniger Stau mit schlauem Ampelsystem

Intelligente Ampelsysteme, B139 Neu und der Lärmschutz an der A1: der Verkehr als Dauerthema.

LINZ-LAND (nikl). „Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn dann erst recht wieder ein Umbau nötig wäre“, rechtfertigt Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner den Rückbau dreier Kreisverkehre in Haid/Ansfelden. Dort soll nach den Plänen des obersten Verkehrspolitikers des Landes mit der Installation intelligenter Ampelsysteme ein Vorzeigeprojekt entstehen. Vom Bau einer Umfahrung, einem Neubau der Autobahnanschlussstellen an die A1 und A25 bis hin zur Verlängerung der Straßenbahn nach Kremsdorf: Wenn das Maßnahmenpaket Haid umgesetzt wird, soll der Verkehr in Ansfelden und den umliegenden Gemeinden wieder fließen.

Leistungsgrenze mit 20.000 Fahrzeugen 

Schon jetzt ist die B139 Kremstalstraße die Hauptverkehrsader für den Verkehr auf der Achse Linz-Neuhofen-Kremstal. Zurzeit benützen 26.000 Fahrzeuge pro Tag die B139. Steinkellner: „Das Kreisverkehrsystem stößt ab einer Frequenz von über 20.000 Fahrzeugen an seine Leistungsgrenzen. Ab diesen Mengen ist eine Ampel nicht nur sicherer, sondern auch effizienter. Mit der neuen Ampelanlage können die Verkehrsströme, etwa von Pucking oder Neuhofen kommend, beschleunigt werden. Ein ähnliches System funktioniert derzeit bei der Abfahrt Asten oder in Leonding beim ehemaligen Uno-Shopping sehr gut.“

„Meinungsaustausch ist vergeudete Zeit“

Und das alles ohne Konflikt? Nein, Verkehrsprojekte rufen oftmals engagierte Bürger auf den Plan, so auch die Bürgerinitiative für den Erhalt und Schutz des Wasserwaldes in Haid. Seit Jahren „kämpfen“ Alfred Pointner und die Bürgerinitiative für den Erhalt des 70.200 m² großen Wasserwalds im Stadtteil Haid. Nun staute sich nach einer Bürgerfragestunde im Gemeinderat wieder die Enttäuschung auf. „Ein weiterer Meinungsaustausch mit Ansfeldens Bürgermeister Manfred Baumberger und dem Ansfeldner Gemeinderat zum bevorstehenden UVP-Verfahren der B139 Neu/Maßnahmenpaket Haid ist sinnlos und vergeudete Zeit“, so Pointner.

21 Millionen Euro verbauen

Nicht nur besorgte Bürger, sondern auch Gemeindepolitiker stehen der Umfahrung B139 Neu kritisch gegenüber, etwa auch Puckings Bürgermeister Robert Aflenzer: „Wenn man bedenkt, dass fast alle Fahrbahnen und Einrichtungen auf Puckinger Gemeindegebiet errichtet werden sollen, erhält Pucking meiner Meinung nach wenig dafür und es werden gestellte Forderungen übergangen. Trotzdem“, betont Aflenzer, „befürworten einige Gemeinderäte den Plan. Für mich ist das falsch verstandenes Obrigkeitsdenken. Ich fordere weiter.“ Nach viel Hin und Her werden Verkehrsprojekte auch umgesetzt, so auch aktuell das komplexeste Lärmschutzprojekt Österreichs. Dieses wird gerade bis Ende Juni 2020 zwischen Knoten Linz und Haid Center – auf der A1 – umgesetzt. Um 21 Millionen Euro verbaut die Asfinag 60.000 Quadratmeter Lärmschutz auf sechs Kilometern. „Das bringt für mehr als 9.000 Anrainer künftig optimalen Schutz vor Lärm und mehr Lebensqualität“, betont Ansfeldens Bürgermeister Manfred Baumberger.