Zweiter 1.000 km HAID-GLOCKNER-HAID SUPERBREVET Randonneurs Austria

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Rad-Brevet Veranstaltungen mit Start und Ziel in Haid/Ansfelden mit dem Saisonhöhepunkt 2. Haid – Postalm – Großglockner – Haid 1.000 km Brevet

Alle Jahre wieder treffen sich die Randonneurs Langstreckenspezialisten zu den vom Präsidenten der Audax Randonneurs Autriche, Ferdinand Jung aus Ansfelden, veranstalteten Brevets, die er nicht nur organisiert, sondern auch selber teilnimmt.

Nach der erfolgreichen Organisation der 200 / 300 / 400 / 600 km kam es am Wochenende 20.7. – 22.7. zum Saisonhöhepunkt mit der Durchführung eines 1.000 km Super-Brevets mit Start und Zielort Haid/Ansfelden. Dieser zum zweiten Male in der österreichischen Randonneursgeschichte veranstaltete Bewerb zählt innerhalb der weltweiten Vereinigung (ca 60 Mitgliedsstaaten) zu einer der schwierigsten Radveranstaltungen. Immerhin beinhaltet der Streckenverlauf die Postalm, den oö. Nationalberg Großglockner, St. Margarethen/Abtei, den steirischen Nationalberg Soboth, Wechsel und weitere für diese lange Distanz sehr anspruchsvolle Bodenerhebungen.

Der sogenannte 2. Haid – Großglockner – Haid 1.000 km Superbrevet summiert bis zum Zielort mehr als 12.000 Höhenmeter, die laut Reglement innerhalb von 75 Stunden zu bewältigen sind. Es handelt sich hier um kein Rennen bzw. Massenveranstaltung, sondern eher um einen sehr familiär veranstalteten Bewerb, wo die Zielvorgabe einzig allein das Finishen in der vorgegebenen Zeit ist.

Die 23 Teilnehmer, (3 Italiener, 8 Deutsche, 4 aus OÖ, 2 aus NÖ, 2 aus Wien, 3 aus Stmk, 1 aus Vlb.) starteten am 20.7. um 05:00 Uhr bei optimalen Wetterbedingungen.

Erst nach der ersten Kontrollstelle beim K & K Cafe in Attersee kam der angekündigte Regen, der in weiterer Folge immer wiederkehrte, jedoch so wirklich grausam nach ca. 240 km bei der Auffahrt zum Großglockner den Teilnehmern das Fürchten lehrte. Es gesellte sich Donner, Blitz und Hagel dazu. Ein sehr erfahrener Starter gab am Fuschertörl auf, da 100 m vor ihm der Blitz einschlug. Wir mussten auch über Weisung eines Verantwortlichen der Mautstelle Ferleiten einige Fahrer mit dem VW-Bus einsammeln und mehrmals telefonisch unseren Aufenthaltsort durchgeben.

Unverschämt war das Verhalten des Mankeiwirtes am Fuschertörl, der als vereinbarte Kontrollstelle fungierte, einfach um 17:30 Uhr zusperrte, weil sie außer uns kein Geschäft mehr erwarteten. Sie ließen somit mehrere unserer Teilnehmer im Stich, welche sich aufwärmen und essen wollten. Gott sei Dank beruhigte sich das Wetter wieder nach Heiligenblut und bis zur Schlafstelle am Campingplatz in Kolbnitz ging es wieder ohne Regen und flottem Tempo weiter.

Ein Drittel der Starter fuhr allerdings nach Abstempeln der Kontrollkarte und Verpflegung wieder weiter. In der Nacht setzte ein schwerer Sturm mit starkem Regen ein. Die Weiterfahrt vom Campingplatz war für die Verbleibenden erst ab 05:00 Uhr möglich. Man kam dadurch etwas in Zeitnot, die auf dem Weg über Spital/Drau und Villach aufgeholt werden musste. Wir gewöhnten uns an den Regen. Untertags war es ja auch nicht so kalt. Bei der Kontrollstelle in Lavamünd war die nächste große Herausforderung, der steirische Rad-Nationalberg, die Soboth, galt es zu meistern. Radsachverständige meinen, dass dieser 12 km Anstieg mit vielen steilen Rampen schwieriger als unser oö. Nationalberg (Glockner) sei. Er wurde trotzdem gemeistert. Die Abfahrt war bitter kalt und es kamen wehmütige Erinnerungen auf der Fahrt durch das Weinanbaugebiet um Ehrenhausen und Gamlitz auf, als wir uns noch bei Wein, Weib und Gesang an einem warmen Herbsttag sonnten. Bis zur nächsten Kontrollstelle beim Radhotel Schischeck in Unterpurklau hatten wir weiterhin Regen. Dort angekommen, erschien uns erstmals nach 600 km die Sonne. Es war angenehm, die restlichen 80 km bis zur 2. Schlafstelle in Kaindorf in der Abendsonne zu radeln. Dort wurde im Gasthaus Steirerrast mit Suppe und Spaghetti aufgewartet. Die Hälfte der Teilnehmer zog es auch vor, die angebotene Schlafstelle im Kulturhaus zu nutzen.

Die Schnelleren waren bereits weitergezogen und rasteten bei der Rauraklwirtin in Schwarzenau im Gebirge (km 786). Dieses Gasthaus wird von Durchreisenden gerne aufgesucht. Die Wirtin blieb die ganze Nacht auf, um die wenigen zum Teil durchgefrorenen Radfahrer aufzunehmen. Daran könnte sich der Mankeiwirt ein Beispiel nehmen.

Von dort weg waren es ja nur mehr ca. 230 km bis nach Hause. Es bedurfte bei der Kontrollstelle im Hotel Himmelreich gegenüber der Basilika in Mariazell keine Buße mehr. Die Teilnehmer hatten bis dahin ihre Sünden bereits auf der Wegstrecke für Jahre voraus abgebüßt.

Im Ziel wurden die Finisher von der „Brevetmutter“ Edith Jung, die sich immer wieder ganz toll um die Teilnehmer kümmert, zum Erfolg beglückwünscht und mit dem Essen aufwartet, begrüßt.

Erwähnenswert sind auch Reini Kremer aus Haid/Ansfelden und Martin Helfert aus Linz, die mit dem Gepäcktransporter unterwegs waren, die schwierige Aufsammlung der Fahrer am Glockner durchführten und sich auch bei den beiden Schlafstellen um die Radler kümmerten.

Der Schnellste war David MISCH aus Graz, mit nur 5 Minuten Schlaf, in einer Zeit von sagenhaften 40 Stunden. Er wird 2013 auch das Race Across America bestreiten und heuer am 15.8. auch als einer der Favoriten beim Race Around Austria mit Start/Zielort St.Georgen/A., gehandelt.

Die meisten der Teilnehmer kamen im 60 Stundenbereich an.

Als Verantwortlicher bin ich sehr stolz, dass nicht nur ich, sondern 20 Randonneure, trotz der schwierigen Strecken und widrigen Wetterbedingungen gefinisht und nur 3 Teilnehmer aufgegeben haben. Sie haben sich den wertvollen Pokal verdient.

Die Details (Roadbook, Fotos etc.) sind auf der Homepage von www.randonneurs-austria zu sehen.

Die oö. Teilnehmer waren: Ferdinand Jung aus Haid/Ansfelden
Alfred Buchegger aus Micheldorf
Andreas Plach aus Stadl Paura

Hinweis: 18.08.2012 findet ein 300 km Brevet, 19.08. ein 200 km Brevet mit Start/Zielort St.Georgen/A. statt. Die beiden Brevets finden im Rahmen von Race Around Austria statt.
Siehe Homepage www.randonneurs-austria und www.racearoundaustria.at

Bericht von Ferdinand Jung

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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