"Die Lehre ist gute Basis"

Gerald Hirsa, Personalmanager bei Ebner Industrieofenbau, spricht über eine Karriere mit Lehre.

LEONDING (wom). Im Gespräch mit der BezirksRundschau spricht er über Vorteile und Verantwortung.

Wie sehen Sie die Entwicklung bei den Lehrlingen. Steigt oder sinkt das Niveau von Jahr zu Jahr und was sind Ihrer Meinung nach hier die Hauptgründe?

Betrachtet man über die Jahre die Ergebnisse bei den Einstufungstests, so kann man doch einen Abwärtstrend in manchen Wissensgebieten erkennen. Was vor Jahren einfach noch jeder Volksschüler wusste, ist nun teilweise für Leute mit abgeschlossener Schulpflicht eine Herausforderung. Anzumerken ist hierbei jedoch, dass es nach wie vor sehr gute Schulabgänger gibt, die gute Umgangsformen und eine solide Grundausbildung mitbringen. Als Ursache dafür denke ich vor allem, die erhöhte Komplexität und Dynamik der Gesellschaft zu erkennen. Durch die unmittelbare Verfügbarkeit an Information muss Wissen nicht mehr erarbeitet werden und den SchülerInnen fehlt es dann auch an der Fähigkeit, sich auf ein Wissensgebiet über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und Wissen nachhaltig aufzubauen. Ein weiterer Grund könnte natürlich auch die Schnelllebigkeit und mannigfaltige Ablenkungs- bzw. Entertainment-Möglichkeiten
sein, die den Fokus von Ausbildungsthemen abschweifen lassen.

Was würdest Sie jungen Menschen raten, die noch unentschlossen sind, welchen Weg sie einschlagen wollen: Lehre oder Schule?

Ich denke es ist in diesem Alter sehr schwer, eine für das Leben so maßgebliche Entscheidung zu treffen, weshalb man sich vor der Entscheidung mal grundsätzlich auf seinen eigenen Stärken und Interessen konzentrieren sollte. Es empfiehlt sich, in sich zu gehen, seine Vorstellungen und Wünsche zu erkunden, zu hinterfragen und dann auch gemeinsam mit der Familie zu besprechen. Ob Lehre oder Schule besser ist, kann allgemein nicht beantwortet werden, da man die Frage individuell ergründen muss. Ist man beispielsweise von der natürlichen Prägung her ein Buchhalter mit einer Affinität zu kaufmännischen Aufgaben, so bringt es nichts, eine HTL zu besuchen, weil man dort bessere Jobperspektiven hätte.

Welche Vorteile sehen Sie in einer Lehrlingsausbildung?

Die Vorteile einer Lehre sehe ich vor allem in der frühen Gewöhnung an den Arbeitsalltag, dem schnelleren Erlernen der betrieblichen Praxis aber auch in der unmittelbaren Aneignung von Soft-Skills im Umgang mit Kollegen und Methoden- wie Fachkompetenz in den Geschäftsprozessen. Natürlich ist das erste selbstverdiente Geld auch ein maßgebender Anreiz für viele Lehrlinge.

Was müssen junge Leute mitbringen, um einen Lehrplatz zu erhalten und um erfolgreich in der Arbeitswelt durchzustarten?

Interesse Neues zu lernen, Spaß an der Arbeit, gute Umgangsformen und ein Bewusstsein dafür, welche Tätigkeiten ihnen gefallen und sie auch langfristig verfolgen möchten.

Welche Karrierechancen bietet das Unternehmen Industrieofenbau Ebner jungen Leuten?

Bestes Beispiel der Karriere mit Lehre bei EBNER ist sicherlich der Produktionsleiter, der als Lehrling gestartet hat und sich durch Engagement und Weiterbildung bis zu dieser Verantwortungsvollen Führungsfunktion entwickelt hat.