Monika Gruber & Viktor Gernot: Linz-Land, Glücksfall

Deutschland und Österreich auf einer Bühne vereint: Monika Gruber und Viktor Gernot zeigen es vor. | Foto: Felicitas Matern
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Monika Gruber & Viktor Gernot, das Kabarett-Duo, tourt seit Monaten mit seinem gemeinsamen Programm „Küss die Hand“ durch Österreich.

Bayerischer Humor und österreichischer Charme auf einer Bühne. Was erwartet das Publikum bei „Küss die Hand“?

Gruber & Gernot: Ein Feuerwerk an ordinären Witzen. Der Unterschied an bayerischen und österreichischen Witzen ist nicht so groß, deshalb passt es sehr gut zusammen. Was erwartet die Zuschauer? Zwei spielfreudige Protagonisten, die Lust haben, zusammen etwas zu machen.

Gruber: Ich bin der Meinung, wenn Leute auf der Bühne etwas machen, das ihnen selber Spaß macht, dann gibt es ein, zwei, drei Leute, denen es auch gefällt. Insofern hat es sich schon bestätigt, dass es drei, vier Leute gibt, denen es schon gefallen hat. Wir sind eine gute Mischung. Die Rampensau Monika Gruber und der charmante Wiener Musiker.

Gernot: Sie ist keine Rampensau, sie ist so dezent, zurückhaltend, aber auch unterstützend. Ansonsten anschauen oder DVD kaufen.

Wie wird man Kabarettist?

Gernot: Höchste Form der darstellenden Kunst. Das sind Leute, die selber schreiben und in vielen Rollen auf der Bühne stehen. Meistens sind sie musikalisch und auch gut aussehend.

Gruber: Es ist ein totaler Zufall. Ich glaube, es hat sich keiner vorgenommen, einmal Kabarettist zu werden. Man rutscht irgendwie hinein. Ich wollte schon immer Schauspielerin werden, aber nicht explizit Kabarettistin und ich bin über die Schauspielschule und die Tatsache, dass ich selber nebenbei Sachen für die Bühne geschrieben habe, reingerutscht.

Gehört die Kürnberghalle/Linz-Land zu euren Lieblingslocations?

Gruber: Auf alle Fälle. Hier sitzen die Leute mit freudigen Gesichtern im Zuschauerraum und sind darauf eingestellt, sich zu amüsieren und das ist für uns ein Glücksfall. Die Oberösterreicher sind unsere treuesten Fans. Nach Leonding kommen viele Fans aus Bayern.

Gernot: In Oberösterreich, abgesehen von meiner „Heimbasis“ Wien, spiele ich meine Programme am häufigsten. Wir hatten nie einen Ort, wo wir gesagt haben: „Hier spielen wir nicht mehr.“ Nur in Vorarlberg mussten wir langsamer sprechen. Sie verstehen uns schon, nur wir sie nicht.

Habt ihr Vorbilder?

Gernot: Ja, bei mir ganz klar, Monika Gruber.

Gruber: Es gibt viele Leute, die ich gerne mag, zum Beispiel den Michael Niavarani und Viktor Gernot. Es gibt viele bayerische Kollegen, die ich gut finde, deutsche weniger. Dieter Nuhr finde ich Klasse. Es gibt auch viele internationale Künstler, die ich gut finde, wie Louis C.K. Den Amerikaner finde ich einfach toll, weil er sich gar nix scheißt und an jedes Tabu herantraut.

Welche Rolle spielen die aktuellen politischen Geschehnisse und die leider zur Normalität gewordenen Terroranschläge in eurem Programm?

Viktor Gernot: Keine. Wir reden über das Leben, über die Themen die die Menschen wirklich bewegen: Liebe, Partnerschaft, Angst. Tagespolitik lesen wir, kommentieren wir privat, hat aber in unserem gemeinsamen Programm keinen Platz.

Monika Gruber: Ich glaube, die Leute sind ganz froh, wenn sie nicht mit diesen schrecklichen Themen konfrontiert sind. Im Regelfall schlägt man in der Früh die Zeitung auf und der Puls ist auf 180. Ich merke es an mir, man führt einen permanent hohen Stresslevel mit sich rum und die Leute sind einmal dankbar wenn sie über etwas anderes denken können. Man kann darüber streiten, ob es ein hohes, inhaltliches Niveau ist. Aber uns macht es Spaß über zwischenmenschliche Themen zu reden: Über das Alt werden, Familie, Beziehungen. Über den Tod, welche Träume wir haben.

Viktor Gernot: Ich glaube wenn man nicht gerade Landtagsabgeordneter, Politikjournalist oder Meinungsforscher ist. Ansonsten ist man mit seinem Leben, Umfeld, Partner und Arbeitgeber beschäftigt. Natürlich gehört die Politik zum Leben dazu, aber es ist nicht alles.

Hat es Ratschläge aus der Familie zum Programm gegeben?

Viktor Gernot: Nein. kurzgefasst nein.

Monika Gruber: Ich führe Auszüge aus meinem Programm nicht meiner Familie oder Freunden sondern dem zahlenden Publikum vor. Meine Familie ist es herzlich eingeladen zu kommen. Meinen Eltern geht es dabei jedoch zu viel um das Zwischenmenschliche.

Wo holt man sich die Inspiration für das Programm?

Monika Gruber: Überall: Wenn man mit halbwegs offenen Augen durch das Leben geht dann saugt man alles auf. Ich trage mir die Sachen in die verschiedensten Notizbücher ein. Man muss es festhalten. Diese Ideen verfliegen sonst wieder. In meinem Alter muss man sich schon alles aufschreiben.

Viktor Gernot: Am Besten ist es, wenn man es nicht sucht. Dann begegnest du einer Geschichte.

Hand auf Herz: Schreibt ihr eure Programme selbst?

Viktor Gernot: Zu 100 Prozent selbst.

Monika Gruber: Ja, außer bei den letzten Soloprogrammen hatte ich jemand der mir drüberliest und hilft. Weil ich gedacht habe, dass man alleine betriebsblind wird. Ob ich das dann übernommen habe lag an mir, ob ich das dann lustig fand oder wie sehr es zu mir passt. Es ist jedenfalls schön, wenn jemand drüberließt und sagt: Ja, dass könnte man anders sehen. Drüberlesen und diskutieren bringt schon viel. Der sitzt bei mir in den ersten zehn Vorstellungen dabei und schreibt mit. Ansonsten brauche ich keinen Regisseur.

Welches Rezept gibt es gegen Lampenfieber?

Viktor Gernot: Es gibt kein Rezept, es wird immer schlimmer. Ich kenne ganz viele Kollegen, viele ältere Kollegen, es ist eine Berufskrankheit.

Monika Gruber: Ich versuche es mit beten vor der Vorstellung und Stimmübungen.

Nach der Vorstellung trinken wir mit unserem Team ein Gläschen Wein.

Bei welchem Anlass ist euch in der letzten Zeit das Lachen so richtig vergangen?

Monika Gruber: Ah, da gibt es viele. Wie gesagt, du schlägst morgens die Zeitung auf und musst dich schon wieder ärgern. Diverses, weiß gar nicht wo ich anfangen sollte. Über das Statement von Herrn Van der Bellen, dass wir Frauen – ein Kopftuch tragen sollen. Ich lasse es nicht mein Leben beherrschen. Sonst wäre ich irgendwann eine verbitterte, alte Alkoholikerin die irgendwann einmal tot inmitten von 200 Rotweinflaschen und zwanzig verwahrlosten Katzen gefunden wird. Das möchte ich auch nicht.

Viktor Gernot: Ich heute in der Früh bei duschen, ich habe mich nackt im Spiegel gesehen und hatte keinen Grund zum Lachen.

Wie hat sich das Kabarett in den letzten Jahren verändert?

Monika Gruber: Ich, glaube, ich bin die Falsche. Ich würde mich als Comedian einordnen.

Viktor Gernot: Nein, in der klassischen Definition bist du eine Kabarettistin Monika. Kabarettisten sind Leute die selber texten und Texte vortragen.

Monika Gruber: In Deutschland würde man mich als Co­me­di­an bezeichnen.

Viktor Gernot: Österreich hat sich insofern verändert, dass es viel mehr Kollegen gibt die es ausüben möchten. Ich möchte jetzt als junge Kabarettist nicht starten müssen, es ist ein bisschen Inflationär geworden.

Monika Gruber: Bei uns Deutschland sind es auch mehr geworden, leider nicht mehr Frauen. Beim Klassische Stand-Up Comedy gibt Platz für noch mehr Frauen.

Viktor Gernot: In Österreich sind einige mit hohem Potenzial unterwegs. Früher musste man sich die Sporen vor kleinem Publikum verdienen. Heute wird jeder Faschingsclown der eigentlich nicht eine Minute Fernsehzeit verdient hätte hat heut schon Fernsehpräsenz bevor er sich vor einem Live-Publikum bewiesen hat.

Monika Gruber: Ich bin kein Fan von Formaten wie DSDS, die Jury sagt den nehmen wir jetzt: Diese Leute haben oft das Können, Disziplin und die Eier nicht, und verschwinden wieder.

Im September fällt der letzte Vorhang für euer gemeinsames Programm „Küss die Hand“. Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?

Wir gönnen uns einmal eine Pause.

Gruber: Danach spiele ich ein Soloprogramm und mache damit auch wieder Station in der Kürnberghalle in Leonding.

Gernot: Bei mir folgt ein Best-of im Herbst, ein Weihnachtsprogramm mit der Band und dann steht mein 30-jähriges Bühnenjubiläum auf dem Programm.

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