Sozialmärkte in Traun: Zwei sind hier einer zu viel

Auch das Rote Kreuz ist mit mobilen Sozialmärkten eine „Rettungsinsel“ für einkommensschwächere Menschen. | Foto: Rotes Kreuz
  • Auch das Rote Kreuz ist mit mobilen Sozialmärkten eine „Rettungsinsel“ für einkommensschwächere Menschen.
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TRAUN (nikl). „Wenn es so weitergeht, müssen wir unsere Angestellten in einem halben Jahr kündigen. Gerhard Lassnig – leitendes Vorstandsmitglied beim Soma Sozialmarkt Linz – hat gewusst, das wir einen Markt in Traun haben. Zwei Sozialmärkte in der Stadt sind Unfug“, sagt Josef Gokl, Kassier des Trauner Sozialvereins Coop. „Unser Ziel ist es, Menschen unter einer bestimmten Einkommensgrenze günstig mit Lebensmitteln zu versorgen. Bisher hat es funktioniert.“ Am 11. Oktober hat sich das mit der Eröffnung des Somas schlagartig geändert.

Gokl: „So ködern die unsere Kunden“

Gokl: "Wir haben zu viel Ware und zu wenige Kunden. Bis jetzt haben 100 Personen am Tag bei uns eingekauft, nun sind es nur noch 42." Die Spitze des Eisbergs wurde für den engagierten Trauner rund um die Frage „Wer darf dort einkaufen gehen?“ erreicht: „Beim Soma-Markt darf anscheinend jeder einkaufen gehen, sehr dubios. Bei uns dürfen nur Trauner mit einer Aktivcard der Stadt Traun einkaufen. So ködern die unsere Kunden.“

Soma-Markt als bessere Angebot für Traun

Diese Vorwürfe sind für Gerhard Lassnig vom Soma-Markt Linz und Nick Plic, Geschäftsführer des Soma-Markts in Traun, aus der Luft gegriffen: „Traun ist groß genug für zwei Sozialmärkte. Im Gegenteil: Wir bieten mit dem Soma Markt ein besseres Angebot – längere Öffnungszeiten und ein größeres Sortiment – für die Betroffenen. Was die Einkaufsberechtigung angeht: Wir haben eigene Richtlinien, wer bei uns einkaufen darf. Diese Menschen bekommen eine Soma-Karte.“

Bürgermeister: „Wir können nur vermitteln“

Auch die Trauner Stadtpolitik hat sich in den Konflikt eingeschaltet. Bürgermeister Rudolf Scharinger: „In einem Gespräch wurde mit Herrn Nick Plic vereinbart, dass die beiden Sozialmärkte eine gemeinsame Lösung finden. Traun ist meiner Meinung nach nicht groß genug für zwei Sozialmärkte. Wir können nur vermitteln. Eines ist jedoch klar: Wir hätten uns gewünscht, dass der Betreiber vor der Eröffnung des Standorts das Gespräch mit uns gesucht hätte.“

Engertsberger: „Standort ist für mich der Wahnsinn“

Trauns Wirtschaftsstadtrat Christian Engertsberger macht seinem Ärger Luft: „Der Standort des Soma-Marktes mitten in der Bahnhofstraße – der Einkaufsstraße in der Trauner Innenstadt – ist für mich der Wahnsinn.“ Für Engertsberger ist es ein Dauerthema: „Wir können den Standort rund um die Innenstadt nur dann attraktiv gestalten, wenn die privaten Vermieter und die Stadt kooperieren. Nun ist keinem der Sozialmärkte geholfen.“

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