Paukenschlag in Pasching: Erster Vizebürgermeister steht vor der Abberufung
Abseits der tropischen Temperaturen geht es in der Paschinger Gemeinepolitik heiß her: Werner Ebenbichler (SPÖ), erster Vizebürgermeisters Paschings seit 1989, soll seine Funktion aufgeben.
PASCHING (nikl). Ob diese Entscheidung „freiwillig“ – also durch seinen Rücktritt – oder durch die Abberufung – Misstrauensantrag seiner eigenen Fraktion – geschieht, wird sich kommenden Donnerstag, 29. Juni, zeigen. Dann steht ab 19.30 Uhr die nächste Gemeinderatssitzung am Plan.
Abberufung nicht nachvollziehbar
„Für mich ist die Entscheidung einer Abberufung nicht nachvollziehbar. Ich hätte das Amt des Vizebürgermeisters im Herbst sowieso zurückgelegt“, zeigt sich Werner Ebenbichler verblüfft.
Ebenbichler: „Sehe gar keine Veranlassung zurückzutreten“
Nach 28 Jahren als Vizebürgermeister lässt sich der Politiker jedoch nicht unterkriegen: „Seitens der SPÖ hätte ich mir am 22. Juni bis 16 Uhr nochmals den Rücktritt überlegen können. Ich sehe gar keine Veranlassung zurückzutreten. Es wäre ihnen – SPÖ Pasching – lieber gewesen, wenn ich selber zurücktrete.“
Vorwurf der Mauschelei steht im Raum
Ebenbichler: „Der Vorwurf steht im Raum, dass ich mit dem ÖVP-Vizebürgermeister Markus Hofko „mauschle“. Nein, ich sehe die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien als einen gesunden Wettbewerb.“
Es geht um eine Scharfmacherei in der SPÖ Pasching
Der scheidende Vizebürgermeister sieht seinen „erzwungenen“ Abgang in der Neuausrichtung der SPÖ-Pasching: „Dabei geht es eine Scharfmacherei, diese kann und will ich nicht mittragen.“
Bürgermeister wünscht sich eine Verjüngung
Paschings Bürgermeister Peter Mair spricht bei der Personalentscheidung von einer gewünschten Verjüngung der Partei. Darüber hinaus ist für den Ortschef das Verhältnis zu seinem Vize nicht ungetrübt: „Seit zwei bis drei Monaten nimmt Werner Ebenbichler keine Termine mehr war. Auch auf E-Mails antwortet er nicht beziehungsweise bleibt Sitzungen fern.“
Windischhofer: „Wollen keinen Misstrauensantrag stellen“
Ebenbichlers Nachfolger – muss noch von der Fraktion bestätigt werden – wird der bisherige Gemeindevorstant Gisbert Windischhofer. Für den Sprecher des Landeskriminalamts muss die Situation „nicht so heiß gegessen werden, wie diese gekocht wird“: „Der Antrag zur Abberufung des Vizebürgermeisters ist eine reine Vorsichtsmaßnahme dass alles rechtlich hält. Wir hoffen, dass wir den Misstrauensantrag nicht brauchen.“
Gemeinsame Lösung im Blick
Windischhofer setzt auf eine gemeinsame Lösung: „Ich gehe davon aus, dass wir die Sache klären können: Ein Rücktritt seiner Sache. Ich habe ihn – Werner Ebenbichler – bisher ersucht, dass er unseren einstimmig vorgeschlagenen Weg – Verjüngung – in der Fraktion nicht im Weg steht.“
Ebenbichler wird „wilder Mandatar“
Nägel mit Köpfen hat Werner Ebenbichler bereits letzten Donnerstag gemacht mit dem Austritt aus seiner SPÖ gemacht: „Egal was am 29. Juni passiert, ich werde als freier Mandatar im Gemeinderat bleiben.“ Diese Entscheidung kristisiert Windischhofer: „Vor einem Jahr wurde Peter Öfferlbauer – bis dahin SPÖ-Mandatar – wilder Gemeinderat. Diese Entscheidung hat Ebenbichler damals kritisiert. Jetzt trifft er selber die gleiche Entscheidung.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.