"Werden mit allen Mitteln kämpfen"

Mehr als 1900 Unterstützungserklärungen übergab die Bürgerinitiative an Landtagspräsident Viktor Sigl.
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  • hochgeladen von Oliver Wurz

Die Flurschutzgemeinschaft geht gegen ÖBB-Ausbaupläne der Westbahn in die Offensive.

PASCHNIG (wom). Weiterhin kämpferisch geben sich die Gegner der Verschwenkungslösung im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Westbahnstrecke zwischen Pasching und Marchtrenk. Vergangenen Donnerstag suchte man daher das Gespräch mit Landtagspräsident Viktor Sigl. Ihm wurden auch mehr als 1.900 Unterstützungserklärungen gegen das Projekt übergeben. Zudem legten Betroffene nochmals ihre Bedenken dar. Sie kritisieren neben dem enormen Flächenverbrauch und dem drohenden Verlust der Haltestellen in Hörsching und Pasching auch schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft und die Natur. "Als Anrainer ist uns besonders wichtig, dass einer der letzten Lebensräume für die heimischen Wildtierarten erhalten bleibt. Das derzeit geplante Projekt würde den Naturraum mitten durchschneiden, sodass kein genetischer Austausch mehr möglich wäre. Das würde über kurz oder lang zum Aussterben der Arten bei uns führen", betont Anita Keplinger, Jägerin aus Pasching. Auch betroffene Wirtschaftstreibende lehnen das Projekt ab. "Der Standort Hörsching wurde seinerzeit bewusst neben der Westbahn errichtet. Wir haben erst vor einigen Jahren in eine Siloanlage neben der bestehenden Westbahn drei Millionen Euro investiert. Bei einer Verlegung der Gleise würde das Lagerhaus seine Gleisanschluss verlieren. Damit wird unser Standort in seiner Existenz gefährdet. Welcher vernünftige Mensch denkt daran dass die Westbahn verschoben wird", erklärt Friedrich Födermayr, Standortleiter des Lagerhauses Hörsching.

Vertagung abgelehnt

Trotz des Widerstands lehnte das zuständige Ministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie (BMVIT) die von der Bürgerinitiative geforderte Vertagung der Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt, welche von 24. bis 27. April über die Bühne ging, ab. "Wir hatten so wenig Zeit, um auf gleicher fachlicher Ebene Stellung zu nehmen", kritisiert Hans Lughammer, Sprecher der Flurschutzgemeinde, vor der Anhörung. Er betonte jedoch im Vorfeld, dass man gegebenenfalls mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das Projekt kämpfen werde, da man der Überzeugung sei, dass es nicht im öffentlichen Interesse stehe. "Somit würde uns wohl der Weg zum Bundesverwaltungsgericht, in späterer Folge zum Verwaltungsgerichtshof und zum Europäischen Gerichtshof als Rechtsweg offenstehen", betont Lughammer. Gleichzeitig unterstreicht er, dass man mit dem Land Oberösterreich laufenden Kontakt hält und ein Konsens darüber besteht, dass der Ausbau der Westbahnstrecke notwendig ist. Jedoch will man diesen auf der Bestandsstrecke.

ÖBB kontert

Für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind die Vorbehalte gegen das Projekt nicht nachvollziehbar. "Ich kann durchaus verstehen, wenn Leute, die betroffen sind, Bedenken haben. Nicht verstehen kann ich hingegen deren Argumentation gegen dieses wichtige Infrastrukturprojekt, welches sowohl eine große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich als auch für ganz Österreich hat", erklärt Karl Leitner, Sprecher der ÖBB. Er betont zudem, dass sowohl das Land Oberösterreich hinter der geplanten Verschwenkungslösung stehe, als auch die ÖBB, und mit den meisten Betroffenen ein gutes Einvernehmen herrsche.

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