„Natürlichkeit ist wichtig“
Kochbücher, Prospekte für Lebensmittel oder Speisekarten. Was
wären sie ohne einen guten Fotografen.
LINZ (ah). Frisch gebackenes Brot, ein saftiges Steak oder ein verführerischer Eisbecher. Jeder hat bei diesen Gerichten eine Vorstellung wie diese aussehen sollen. Um dieser Vorstellung ein Bild zu geben, gibt es eine Gruppe von Fotografen, die sich auf das Fotografieren von Lebensmitteln spezialisiert hat. Einer davon ist der Linzer Peter Baier. Durch Zufall ist er in das Metier der Food-Fotografie geraten. Heute zählt er zu den besten des Landes. „In Österreich gibt es in der Oberliga nur etwa fünf Fotografen, die sich mit dem Thema beschäftigen“, erklärt der Linzer.
Arbeit mit Foodstylisten
Um es ganz nach oben zu schaffen, braucht es neben entsprechenden Kenntnissen im Bereich der Fotografie und Bildbearbeitung vor allem eines, nämlich Vorstellungskraft. Baier: „Natürlichkeit ist beim Fotografieren von Lebensmitteln für mich unverzichtbar. Es sollen keine Fotos entstehen, die es für einen Hobbykoch unmöglich machen, das Rezept in einem Kochbuch ähnlich anzurichten.“ Um dieses Ergebnis zu erreichen, verzichtet Baier und sein Team auf den Einsatz chemischer Hilfsmittel. „In vielen TV-Sendungen agieren Food-Fotografen mit Sprays und anderen Tricks. Bei uns kommen solche Dinge nicht zum Einsatz.“ Um trotzdem ein gutes Ergebnis zu erzielen, arbeitet Baier eng mit Manfred Forster zusammen. Der gelernte Koch ist heute Foodstylist und auf das fototaugliche Anrichten von Speisen spezialisiert. „Gewisse Speisen, wie etwa Eis, setzen uns zeitliche Grenzen. Da ist Schnelligkeit und Präzision gefragt.“
Um sich Fortzubilden und sich neue Ideen zu holen besuchen Baier und Forster auch regelmäßig heimische Spitzenköche, um von diesen zu lernen. Baier: „Bekannte Köche, wie etwa Helmut Österreicher, haben mir gezeigt, welche Dinge beim Anrichten von Speisen entscheidend sind.“ So überlassen es Baier und Forster oft dem Zufall, wie ein Getreidekorn oder ein Blatt Petersilie auf dem Teller zu liegen kommen. „Einfachheit ist oft das Entscheidende bei einem Foto“, erklärt Baier, der selbst gerne hinter dem Herd steht.
Kunden sind zufrieden
Die Fotokünste von Baier sind auch bei oberösterreichischen Unternehmen gefragt. So zählt unter anderem die in Asten beheimatete Firma Backaldrin zu den Kunden des Linzers. Alois Lachinger, Marketingleiter bei Backaldrin: „Wenn wir für unsere Bäcker neue Plakate oder Produktlisten drucken, müssen selbstverständlich auch fachliche Dinge am Foto stimmen. Ein falscher Anschnitt des Brotes ist ein ‚No-go‘ das unsere Kunden nicht akzeptieren würden. Peter Baier achtet auch auf das.“
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