Hauen, schubsen, tratschen
Für viele Kinder wird die Schule zur Hölle, sie werden täglich gemobbt
In vielen Schulen sind Hänseleien und Raufereien an der Tagesordnung. Ab wann spricht man von Mobbing? Und wie kann man sich helfen?
„Nicht jeder Konflikt ist gleich Mobbing“, sagt Rupert Herzog von der Mobbingstelle der Kinder- und Jugendanwaltschaft in Linz. Von Mobbing spricht man laut Herzog, wenn drei Bedingungen zutreffen: „Schädigende Handlungen richten sich gezielt gegen eine oder mehrere Personen, passieren bei jeder sich bietenden Gelegenheit und daueren über einen längeren Zeitraum an.“ Der Schwerpunkt liegt auf psychischer Gewalt – Mitschüler werden ignoriert, beschimpft oder ausgelacht.
Viele Täter seien zugleich selbst Opfer: Sie leiden in einem anderen sozialen Umfeld, etwa in der Familie und kompensieren diese Ohnmacht, indem sie in der Schule mobben. Ein neuer Tätertypus seien Kinder, die keine Grenzen mehr kennen. Um Opfer von Mobbing zu werden, reicht es schon aus, „anders als die anderen zu sein und sich nicht wehren zu können oder zu wollen“, so Herzog.
Von den Lehrern mahnt Herzog mehr Verantwortung ein: „Lehrer müssen eingreifen, können Beziehungsarbeit leisten oder Patenschaften für gemobbte Kinder installieren.“ Eltern hingegen sollten ihrem Kind vor allem glauben, für es da sein, sich Zeit nehmen und ihm zeigen, dass es geliebt wird.
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