Leber und Galle lieben den bitteren Geschmack
Natürliche Bitterstoffe findet man in Radicchio, Chicorée, Rucola, Endiviensalat, Arti-
schocken, Zitrusfrüchten, Ingwer, Pfeffer, Kardamom Thymian, Majoran, Lieb-
stöckel, Rosmarin, Estragon, Lorbeerblättern, Sauerampfer und Salbei.
Manche Dinge, die wir essen belasten unsere Verdauung. Bitterstoffe können Abhilfe schaffen.
LINZ (ah). Radicchio, Chicorée, Rucola, Endiviensalat und Artischocken haben eines gemeinsam: Sie schmecken mehr oder weniger bitter. Bei Feinschmeckern ist diese Geschmacksrichtung sehr geschätzt, viele Menschen mögen es jedoch nicht, wenn ihre Zunge bittere Signale empfängt.
„Biterstoffe regen die Tätigkeit von Galle und Leber an und helfen somit Speisen besser zu verdauen“, erklärt Tina Bräutigam, Allgemeinmedizinerin aus Linz und Mitarbeiterin im Ernährungsteam der Bamherzigen Schwestern. Schon in der Mundhöhle beginnen die Bitterstoffe die Verdauung zu unterstützen. Sobald wir den bitteren Geschmack auf der Zunge wahrnehmen, wird Speichel freigesetzt. Gleichzeitig wird die Produktion von Galle, Magensäure und Bauchspeicheldrüsensaft angeregt. Ebenfalls wird die Darmtätigkeit positiv beeinflusst und Vitalstoffe können mit Hilfe der Bitterstoffe leichter durch den Organismus aufgenommen werden.
Die Figur dankt es einem
Neben den positiven Auswirkungen auf die Verdauung haben Bitterstoffe noch eine beachtliche Eigenschaft. Bräutigam: „Isst man Gemüse, wie Artischocken oder Endiviensalat, verspürt man weniger Lust, Süßigkeiten zu naschen.“ Gerade vor der bevorstehenden Badesaison ein nicht zu vernachlässigbarer Umstand. Doch reduziert man die Aufnahme von Zucker, profitiert der ganz Körper davon. So sinkt etwa das Risiko an Diabetes zu erkranken wesentlich. „Auch einige Gewürze und Kräuter besitzen Bitterstoffe, die eine positive Wirkung entwickeln“, erläutert Bräutigam. Bei Medikamenten, die die selben Eigenschaften besitzen, rät die Medizinerin jedoch zur Vorsicht: „Bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln, aber auch beim Einsatz von Enzian oder Wermut, ist eine ausreichende Beratung durch einen Arzt oder Ernährungs-
experten zu empfehlen.“
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