Weltnierentag
Nierenerkrankungen früh erkennen

Früherkennung als wichtigstes Ziel, um ein Fortschreiten der Erkrankungen zu verhindern.

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Anlässlich des Weltnierentages am 14. März klärt Primar Erich Pohanka, Vorstand der Klinik Interne 2 am Kepler Universitätsklinikum, über die Hauptursachen auf.

LINZ. Nieren sind die einzigen Organe, deren Funktion bei ihrem Ausfall mittels technischer Hilfe (Dialyse) auch jahrzehntelang ersetzt werden kann, wenn eine Transplantation nicht möglich ist. In Österreich benötigen rund 4600 Patientinnen und Patienten eine lebenslange Behandlung. Aber muss es wirklich so weit kommen?

Bluthochdruck und Diabetes

Die Ursachen, warum Menschen eine Dialyse benötigen, sind gut untersucht. Neben genetischen Defekten und seltenen Formen von Nierenerkrankungen finden sich zwei wesentliche Hauptursachen: Bluthochdruck und Diabetes.

Sehr häufig ist ein hoher Blutdruck für ein Nierenversagen verantwortlich. Dabei sollten eine gute Behandlung und adäquate Einstellung des Blutdrucks heutzutage mit einem großen Angebot von therapeutischen Möglichkeiten leicht möglich sein. Nicht medikamentöse Maßnahmen können bei leichteren Fällen helfen. Meistens aber eine medikamentöse Therapie unumgänglich. Achtung bei Alkohol: Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Alkohol den Blutdruck steigern kann.

Nicht medikamentöse Maßnahmen, die den Blutdruck senken können:

  • Lebensstiländerung, viel Bewegung und Gewichtsabnahme
  • Meditation, zwei Mal täglich für jeweils 15 bis 20 Minuten
  • Tee aus Schlangenwurzel (Rauwolfia)
  • Rote Rüben (rote Bete)

„8 goldene Regeln der Nierengesundheit“

  1. Körperlich fit und aktiv bleiben. Regelmäßiger Sport senkt den Blutdruck und schont damit die Nieren.

  2. Optimale und regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers. Jeder zweite Diabetikerin bzw. jeder zweite Diabetiker bekommt später eine chronische Nierenerkrankung. Früherkennung ist besonders wichtig, weil Nierenschäden bei Diabetes verhindert oder verlangsamt werden können, wenn man rechtzeitig etwas dagegen tut.
  3. Überwachung des Blutdrucks. Hoher Blutdruck kann nicht nur zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen, er ist auch die häufigste Ursache für chronische Nierenerkrankungen. Nierenschädigungen treten besonders häufig dann auf, wenn neben dem Bluthochdruck auch noch andere Risikofaktoren wie Diabetes, hohe Blutfette oder Herzkreislauferkrankungen bestehen.
  4. Körpergewicht unter Kontrolle behalten, gesund essen. Adipositas – Übergewicht ab einem Body-Mass-Index von 30 – ist einer der drei großen „Nieren-Killer“. Die Salzzufuhr sollte auf 5 bis 6 Gramm pro Tag reduziert werden (etwa ein Teelöffel). Die Salzzufuhr kann besser eingeschätzt werden, wenn man Mahlzeiten selbst frisch zubereitet, anstatt Fertiggerichte oder Restaurantessen zu sich zu nehmen. Nachsalzen sollte vermieden werden.
  5. Nicht rauchen. Zigarettenrauch schadet den Gefäßen und damit auch den Nieren. Rauchen reduziert die Durchblutung der Nieren, was ihre Funktion behindern kann. Das Risiko für Nierenkrebs ist bei Raucherinnen und Rauchern um 50% erhöht.
  6. Gesunde Flüssigkeitszufuhr. Die Empfehlung laut Ernährungspyramide sind 1,5 Liter oder sechs Gläser Wasser pro Tag. Damit wird den Nieren die Ausscheidung von Salzen, Harnstoff und toxischen Substanzen erleichtert.
  7. Schmerzmedikamente nicht regelmäßig und dauerhaft einnehmen. Entzündungshemmende Schmerzmittel können bei unkontrollierter und regelmäßiger Einnahme die Nieren schädigen. Bei gesunden Nieren und bei Einnahme nur in Notfällen, sind sie meist ungefährlich.
  8. Überprüfen der Nierenfunktion ist notwendig, wenn ein oder mehrere Risikofaktoren bestehen: bei Diabetes, bei Bluthochdruck, bei Übergewicht, bei Nierenerkrankungen in der Familie.
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