Menschen im Gespräch
"Queeres Leben ist Teil der Gesellschaft"

Am 26. Juni werden wieder die Regenbogenfahnen gehisst. | Foto: HOSI Linz
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  • Am 26. Juni werden wieder die Regenbogenfahnen gehisst.
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Am 26. Juni macht die Linzpride unsere Stadt wieder bunt. Wie queeres Leben in Zeiten der Pandemie sichtbar bleibt, haben uns Viktoria Schablinger, Richard Steinmetz und Gerhard Niederleuthner der Homosexuellen Initiative (HOSI) Linz verraten.

LINZ. Am 26. Juni ist es so weit. Die Regenbogenfahnen werden wieder gehisst. Unter dem Motto „Demo der Vielfalt“ zelebriert Linz den Christopher Street Day dieses Jahr auf eine ganz besondere Weise. Ein intensiv ausgearbeitetes Sicherheitskonzept der HOSI Linz (Homosexuelle Initiative Linz) soll das möglich machen. Was genau geplant ist und wie das Team die letzten Monate der Pandemie wahrgenommen hat, verrät es uns im Gespräch.

Dieses Jahr findet die Linzpride in Form eines Demo-Umzuges statt. Was erwartet die Besucher?
Niederleuthner: Ein farbenfrohes Event, welches auf das queere Leben in unserer Gesellschaft aufmerksam machen möchte. Wir haben uns viele Gedanken bezüglich der Umsetzung gemacht. Die Sicherheit steht hierbei an oberster Stelle. Daher ist es uns wichtig zu erwähnen, dass die Linzpride dieses Jahr eine Demonstration ist, keine Party, kein Open Air-Event und auch kein Straßenfest. Los geht es ab 14 Uhr vor dem Musiktheater. Von dort werden wir dann gemeinsam über Landstraße und Promenade in Richtung Hauptplatz gehen.

Wie können die aktuell geltenden Corona-Regeln dabei umgesetzt werden?
Schablinger: Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, das ein sicheres und friedliches Miteinander ermöglicht. Wir arbeiten eng mit Covid-Präventionsbeauftragten, Ordnungsleitern und der Polizei zusammen. Hinsichtlich der Sicherheitsmaßnahmen gab es gezielte Schulungen und die Anzahl des Ordnungspersonals wird dieses Jahr aufgestockt. Auch auf Social Media stellen wir bereits vorab Informationen zur Verfügung, um die Besucher für ein sicheres und verantwortungsbewusstes Verhalten zu sensibilisieren. Ebenso machen wir auf das Tragen einer FFP2-Maske und das Einhalten des Mindestabstandes aufmerksam.

Niederleuthner: Ganz im Sinne des Regenbogens, werden wir den Umzug in unterschiedliche Farbsegmente aufteilen. Somit gelingt uns ein besserer Überblick und im besten Fall bilden wir gleichzeitig die größte Regenbogenfahne aller Zeiten.

Welches Zeichen möchte die Linzpride mit der Demo setzen?
Steinmetz: Dass queeres Leben Teil der Gesellschaft ist. Wir sind immer noch da und werden es auch bleiben. Mit der Linzpride wollen wir gemeinsam als Community unsere Anliegen und Forderungen für ein gleichberechtigtes Leben an die Stadt und an das Land stellen.

Die Pandemie hat das Sozialleben aller stark beeinträchtigt. Wie konnte in den letzten Monaten der Kontakt zur Community gehalten und gleichzeitig ein sicheres Miteinander gewährt werden?
Niederleuthner: Wir haben immer bestmöglich versucht, alle gesetzlichen Änderungen schnellstmöglich umzusetzen und daraus ein Angebot für die Community abzuleiten. So haben wir geplante Veranstaltungen zu Online-Live-Auftritten, wie beispielsweise einer Lesung umdisponiert. Auch auf Social Media waren wir verstärkt präsent. Wir wollten als HOSI immer erlebbar bleiben.

Schablinger: Den Weltfrauentag haben wir in Form einer Female-Pride gewürdigt. Zu zweit haben wir per Live-Stream aus der HOSI moderiert und dabei zugesendete Videos der Community eingeblendet. Es war uns wichtig, diesen Tag nicht einfach ausfallen zu lassen. Die Technik hat hier viel ermöglicht.

Steinmetz: Für ein Treffen innerhalb unserer Bar haben wir ein Reservierungssystem etabliert, welches von unseren Gästen überaus gut angenommen wurde. Wir sind im Allgemeinen sehr dankbar und stolz auf unsere Gäste, dass sie die Maßnahmen so gut mitgetragen haben.

Gab es finanzielle Hilfe in dieser Zeit?
Steinmetz: Als wir erfuhren, dass es Hilfspakete geben wird, waren wir zu Beginn ein Stück erleichtert. Danach stellte sich aber heraus, dass wir aufgrund der rein ehrenamtlichen Tätigkeit und als NGO, die ein Lokal als Gewerbebetrieb führt, in einen Graubereich fielen. Erst mit der Zeit wurde klar, dass wir Anspruch auf einen Umsatz-Ersatz hatten. Ebenso gab es dann mit etwas Verspätung den NPO-Fond. Unser Glück war es, dass unsere Bar forty nine bereits vor Corona gut etabliert war und wir im Vorjahr gute Umsätze erzielt hatten.

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Was ist die HOSI?
Die HOSI Linz ist der Vertretungsverein für alle Bereiche queeren Lebens. Sie leistet Beratungs- und Aufklärungsarbeit, setzt sich für eine politische Gleichberechtigung ein und ist ein Treffpunkt des queeren Gemeinschaftslebens. Der Begriff „queer“ bezeichnet alle Personen, die sich nicht mit den heterosexuellen Geschlechternormen oder Lebensrealitäten identifizieren.

Weitere Infos unter:
www.hosilinz.at
Telefonische Beratungen Montag und Donnerstag, 20 bis 22 Uhr unter 0732/60 98 98-4 oder per Mail: beratung@hosilinz.at
Facebook: facebook.com/hosilinz
Instagram: linzpride

Am 26. Juni werden wieder die Regenbogenfahnen gehisst. | Foto: HOSI Linz
v.l.n.r: Richard Steinmetz, Viktoria Schablinger und Gerhard Niederleuthner setzen sich für queere Sichtbarkeit und Gleichberechtigung ein. | Foto: Wolfgang Zehetmayer
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