Solidaritätspreise für Altbischof, "Häfenmusikerin" und Schüler

Diözesanbischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Altbischof Maximilian Aichern, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer und Altbischof Ludwig Schwarz (v. l.). | Foto: KirchenZeitung/Franz Litzlbauer
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  • Diözesanbischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Altbischof Maximilian Aichern, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer und Altbischof Ludwig Schwarz (v. l.).
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Zum 24. Mal verlieh die KirchenZeitung heuer den Solidaritätspreis. Knapp 300 Gäste kamen zur großen Gala ins Landhaus. Dabei wurden zehn Einzelpersonen und Gruppen für ihr beispielhaftes solidarisches Wirken ausgezeichnet. Altbischof Maximilian Aichern erhielt den Preis für sein Lebenswerk. Er habe während seiner Amtszeit als Bischof der Diözese Linz das Thema "soziale Gerechtigkeit" in all seinen Facetten stets in der Öffentlichkeit wachgehalten, so die Jury. Die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung, die Allianz für den freien Sonntag, der Sozialhirtenbrief der österreichischen Bischöfe und das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen Österreichs sind nur einige der Initiativen, die er in die Wege geleitet hat. Auch nach seiner Emeritierung wird Bischof Aichern nicht müde, sich für Gerechtigkeit in der Gesellschaft stark zu machen. Sein übervoller Terminkalender zeigt, dass er noch immer ein gesuchter Gesprächspartner ist.

Hilfe für Menschen am Rand der Gesellschaft

Ein weiterer Preis ging an Maria Baumgartner. Entwicklungshilfe war bereits der Grund für das Medizinstudium der heute 46-jährigen Ärztin. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern – mittlerweile sind es fünf – ging sie 2008 nach Guinea. Politische Umstände zwangen sie zum Abbruch ihres Einsatzes. Zurück in Österreich war das Bedürfnis, für Menschen am Rand der Gesellschaft da zu sein, immer noch groß. 2009 begann sie daher in der Notschlafstelle zu arbeiten. Heute ordiniert sie auch im Obdachlosenheim B37 und im Verein Substanz, ist mit Streetworkern auf der Straße unterwegs und arbeitet als Ärztin im Forensikzentrum Asten. Ehrenamtlich ist sie in der Pfarre und in der Gefangenenseelsorge engangiert und gestaltet musikalisch die Gottesdienste in der Justizanstalt Linz und in Asten mit. So hat sie sich in den vergangenen fünf Jahren mit viel Einsatz den Titel "Häfenmusikerin" erarbeitet.

Solidarität mit Älteren

Die Schülerinnen der 3A-Klasse der Höheren Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung HBLA Elmberg wurden für ihr Projekt "Augenblicke des Lebens" im Alten- und Pflegeheim Hartkirchen ausgezeichnet. Die Schülerinnen haben sich dabei in die Bewohner des Altenheims hineinversetzt. Neben der Idee, persönlich gestaltete Türschilder anzufertigen, steht vor allem die Zeit, die sie mit den Bewohnern verbracht haben, im Mittelpunkt des Projekts. Damit haben die Schülerinnen ihre Solidarität mit alten und pflegebedürftigen Menschen zum Ausdruck gebracht.

"Ich helfe einfach"

Die Preise wurden von Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer überreicht. Unter den Gästen waren der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer, Landesrätin Christine Haberlander, Altbischof Ludwig Schwarz, Charlotte Hermann, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, sowie weitere hochrangige Vertreter von politischen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen und Interessenvertretungen wie Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS, Caritas und Rotes Kreuz. Landeshauptmann Thomas Stelzer würdigte den solidarischen Einsatz der Preisträger: „Wir wissen sehr gut, dass das Helfen im Freiwilligenbereich an Grenzen kommen kann.“ Auf der einen Seite sei die Politik gefordert, die richtigen Maßnahmen zu setzen, um Menschen zu helfen. Auf der anderen Seite schätze Stelzer trotzdem die Einstellung der vielen Ehrenamtlichen, die sagen: „Ich helfe einfach.“ Bischof Manfred Scheuer ging auf die Frage ein, was junge Menschen bräuchten, um sich in der Gesellschaft solidarisch zu engagieren: „Junge Menschen brauchen eine Ermutigung, ein ‚Du kannst das‘ oder ‚Wir brauchen dich, du gehörst dazu‘.“ Vor allem Freunde und eine Perspektive für die Zukunft in Form von Arbeit seien für junge Menschen am wichtigsten. Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer sprach über ihre Erfahrungen aus ihrer Zeit als Leiterin des Arbeitsmarktservices AMS OÖ, die auch ihre Arbeit als Landesrätin prägen. Man müsse sich in die Situation des einzelnen Menschen, der einem gegenübersteht, hineinversetzen, so Gerstorfer: „Das Gestalten der Lebensumstände für Menschen muss den Vorrang haben vor dem Gestalten von Umständen und Dingen.“

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