Jubiläum

Täglich unterwegs in Sachen Tierschutz

Der Linzer Tierschutzverein wird 40 Jahre alt. Wir haben die umtriebige Präsidentin, Hannelore Rügen, zum Gespräch getroffen.

LINZ. Hannelore Rügen hat schon vieles erlebt. Sie ist über Zäune geklettert, hat einen Kübel Wasser über den Kopf bekommen oder musste gar davonlaufen. Immer ging es dabei um Tiere. Seit Jahrzehnten ist die Haiderin in Sachen Tierwohl unterwegs. Bis 1981 war sie Vizepräsidentin beim OÖ Landestierschutzverein. Seitdem ist sie Herz, Seele und seit 1991 auch Präsidentin des Linzer Tierschutzvereins, der diese Woche sein 40-jähriges Bestehen feiert.

Durchsetzungsvermögen und Einsatzbereitschaft

Hannelore Rügen wird gerufen, wenn es Tieren schlecht geht, Katzen sich auf Bäume verirren oder Besitzer mit ihren Lieblingen überfordert sind. Sie vermittelt, klärt auf und unterstützt. Wenn notwendig, rückt sie aber auch mit dem Tierarzt oder der Polizei an. Oft ist es ein diplomatischer Drahtseilakt, etwa wenn sie jemandem klarmachen muss, dass er sein Tier nicht artgerecht hält oder sogar quält. Ohne Durchsetzungsvermögen, juristische Kenntnisse und Einsatzbereitschaft wäre dieses Level an Engagement nicht möglich. "Ich bin den ganzen Tag in Sachen Tier unterwegs", sagt sie.

Demos gegen Wildtier-Zirkus

Auch vor Demos, etwa gegen die Haltung von Wildtieren im Zirkus, schreckt sie nicht zurück. 1992 und 1994 hat der Verein zwei große Katzenkastrationsaktionen durchgeführt. Insgesamt 3.757 Tiere konnten kastriert und damit unerwünschter Nachwuchs unterbunden werden. Zudem hat Rügen über die Jahre unzählige Tiere vermittelt. Die Arbeit ist zuletzt nicht einfacher geworden. Oft bedenken die Menschen zu wenig, was es für einen Aufwand bedeutet, sich ein Tier in den Haushalt zu holen. 

"Ich bin bis heute nicht müde geworden, Tieren zu helfen, wenn auch die Voraussetzungen nicht gerade einfacher werden", so Rügen.

Kindheit am Land

Entdeckt hat Hannelore Rügen ihre Liebe zu Tieren bereits im Kindesalter. Aufgewachsen im ländlichen Innviertel, war ihr schon damals kein Stall zu schmutzig. "Schon sehr bald wurden mir Tiere anvertraut, sie zu füttern, zu reinigen und auf die Weide zu treiben", erzählt sie. Mit den Schattenseiten der Schlachtung konnte sie jedoch nur schwer umgehen. Nach ihrer Übersiedlung nach Linz entstanden die ersten Kontakte zur Tierschutz-Szene.

Mehrfach ausgezeichnet

Für ihr Engagement wurde Rügen oft ausgezeichnet. Besonders stolz ist sie auf das Goldene Verdienstkreuz Erster Klasse vom OÖ Landestierschutzverein, das sie 1988 erhalten hat. Unterstützt wird sie von ihrem Vereinsvorstand: Silvia Vielhaber, Viktoria Hartl, Stefanie Ellensohn, Gerlinde Holzmann sowie Aldo Frischenschlager. Bedanken möchte sie sich aber auch bei allen anderen Tierfreunden, denen das Tierwohl ebenfalls ein Anliegen ist.

Wer den Verein unterstützen will, findet alle Infos unter linzertierschutzverein.com