Story der Woche
Das große Comeback der Eisenbahnbrücke
Seit Wochenbeginn hat Linz seine Eisenbahnbrücke wieder. Die namensgebenden Schienen fehlen dem neuen Wahrzeichen zwar noch, dennoch haben Radfahrer, Öffi-Nutzer, Autofahrer und auch Fußgänger gleichermaßen ihre Freude mit der neuen Verkehrsverbindung.
LINZ. "Es war ein ganz besonderes Gefühl, dass ich die Erste war, die mit dem Bus über die neue Brücke fahren durfte“, schilderte Martina Frühwirth ihre Eindrücke nach der Jungfernfahrt über die Neue Eisenbahnbrücke. Die Busfahrerin hatte am Montag, um 5 Uhr früh, bei der ersten Fahrt über die Brücke prominente Fahrgäste mit an Bord. Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister Markus Hein ließen es sich frühmorgens nicht nehmen, den ersten Linienbus über die neue Donauquerung zu nehmen.
"Ist die schön geworden"
Vor der endgültigen Verkehrsfreigabe wurde am Samstag noch groß gefeiert. Neben hunderten Festgästen versammelte sich auch die Politprominenz zum Brückenfest. Besonders stolz zeigte sich Bürgermeister Klaus Luger: "Die Brücke hat eine enorme Bedeutung – allein vom Anblick her. In den letzten Monaten, als das Erscheinungsbild immer klarer wurde, haben viele gesagt: Ist die schön geworden." Landeshauptmann Thomas Stelzer betonte den Umstand, dass "durch die Kooperation von Stadt und Land gemeinsam etwas Großes zusammengebracht wurde". Nach den Bauverzögerungen und 400 Tonnen mehr an verbautem Stahl sollen die Linzer nun zumindest 100 Jahre ihre Freude an der neuen Brücke haben.
Protestaktion bei Brücken-Party
In die Eröffnung mischten sich aber auch kritische Töne. Aktivisten entrollten vor der Festbühne ein Transparent, auf dem die (noch) fehlenden Schienen bemängelt wurden. Wie viele Jahre es noch dauert, bis die geplante Regio-Tram über die Donau fährt, ist derzeit nicht absehbar. Am Sonntag ärgerte sich dann auch so mancher Spaziergänger, eine eröffnete, jedoch zwischenzeitlich wieder geschlossene Brücke vorzufinden. Hein dazu: "Dass die Brücke erst am Montag freigegeben wird, wurde auch so kommuniziert". Erst zu Wochenstart durfte Busfahrerin Frühwirth als Erste auf die Brücke.
Gezückte Handys hinter dem Steuer
Im Frühverkehr am Montag nutzten vielen Autofahrer die Gelegenheit für einen Abstecher. Gezückte Handys waren am Montagmorgen nicht nur bei Radlern und Fußgängern, sondern auch bei so manchem Pkw-Lenker zu sehen. Wie sich die neue Brücke auf den Stau auswirkt, ist nach den ersten Tagen noch nicht abschätzbar. Laut Verkehrsplanern sollen bis zu 14.000 Autos täglich die Brücke nutzen. Wie sehr die dritte Donaubrücke die Verkehrslage entspannt, wird wohl erst mit Schulstart kommende Woche abschätzbar sein.
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