"Die Werft" macht "Theater für Freunde"

Ob im Trockenen oder im Wasser – das "Werft"-Team unterhält sein Publikum vorzüglich. | Foto: Die Werft
  • Ob im Trockenen oder im Wasser – das "Werft"-Team unterhält sein Publikum vorzüglich.
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Zum vierten Mal entert eine experimentierfreudige Gruppe von Schauspielern das Linzer Parkbad, um dort ein Stück in Szene zu setzen. "Hurra, wir sinken immer noch" ist das Motto in diesem Jahr, denn gespielt wird "Titanic". Das Stück hat jedoch wenig mit dem bekannten Hollywood-Blockbuster mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet zu tun. "Es geht uns eher um den Mythos und die Erwartungshaltungen, die man damit verbindet", sagt Regisseur Erik Etschel. Die Zuschauer erwartet eine Parodie auf "eine Gesellschaft, die auch im Angesicht des Untergangs noch daran glaubt, dass alles gut wird", so Etschel.

Aus "Musentempel" wurde "Die Werft"

Zum ersten Mal steckt heuer hinter dem Sommertheater nicht der bekannte Musentempel, sondern "Die Werft". Die Akteure sind jedoch großteils dieselben. "Das Theater im Parkbad ist so aufwendig, dass keine weitere Produktion im Jahr mehr möglich war. Daher haben wir einen eigenen Kulturverein nur für dieses Projekt gegründet", sagt Schauspieler Andreas Wipplinger. Ziel des Vereins: "Wir wollen Theater für Freunde machen und mit unseren Zuschauern eine große Party feiern", so Wipplinger. Die Location lockt laut den beiden Vereinsmitgliedern auch Menschen an, die sonst wenig mit Theater zu tun haben.

Kaltes Bad und Bierbank-Schleppen

Ein Stück im Familienbecken des Parkbades aufzuführen, hat jedoch auch einige Tücken: "Das Becken wird nicht beheizt, hat nur 24 Grad und jede Nacht wird kaltes Wasser nachgefüllt. Wenn man nachts zwei Akte im Wasser verbringen muss, kann das schon kalt werden", erklärt Wipplinger. Auch auf Bühnenbildner Thomas Kurz kamen einige Herausforderungen zu. "Mehr als 100 Zuschauer pro Vorstellung sind leider nicht möglich, weil man sonst einfach nichts mehr versteht. Die Akustik ist eine Herausforderung und die Schauspieler müssen extrem laut sprechen", beschreibt Etschel eine weitere Schwierigkeit, mit der das Team zu kämpfen hat. Zudem müssen alle Sitzplätze und Requisiten nach der Vorstellung rasch verschwinden, um Platz für die Badegäste am nächsten Tag zu machen. Dabei packt jeder mit an: "Wir sind ein sehr demokratisches Theater. Jeder macht alles. Der Regisseur schleppt Bierbänke und der Grafiker steht auch auf der Bühne."

Der beste Arbeitsplatz

Die Begeisterung für das Projekt ist eines der Erfolgsgeheimnisse, so der Schauspieler: ""Es macht irrsinnigen Spaß, hier zu spielen. Das ist sicher der beste Arbeitsplatz im Sommer. Und das Publikum sieht uns an, dass wir Spaß daran haben." Mehr als 1500 Zuschauer in zwölf Vorstellungen hat das Team im Vorjahr bestens unterhalten. Heuer sind gleich 15 Vorstellungen geplant. Viele Zuseher sind auch für den Kulturverein wichtig, denn dieser lebt allein von den Einspielergebnissen, bekommt nur geringe Förderungen. Alle Teammitglieder haben deshalb einen Brotjob, viele sind bei anderen Theatern in der Stadt beschäftigt und nutzen ihren Urlaub, um im Parkbad zu spielen.

Abenteuer-Lust

Welches Stück im kommenden Jahr aufgeführt werden soll, wird derzeit bereits heiß diskutiert. "Es wird kein Schiffs-Stück mehr sein, sondern eher in die Abenteuer-Richtung gehen", kann Etschel schon verraten. Wie gewohnt wird das Stück eine Neuinterpretation eines bekannten Stoffes sein. "Das Publikum soll ein Bild vor Augen haben, aber unser Stück ist immer etwas komplett eigenes. Wir spielen die Geschichte so, wie wir sie selber gern sehen würden. Wir wollen unterhalten und nicht die moralische Keule schwingen. Von seicht bis hochqualitativ können wir in einem Stück alles abdecken", so Etschel.

"Titanic oder Hurra! Wir sinken noch" ist noch am 14., 15., 16., 17., 20., 21., 22., 23., 24., 27., 28. und 29. August, jeweils um 21 Uhr, im Linzer Parkbad zu sehen. Kartenreservierung unter tickets@die-werft.at oder 0681/104 04 228

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