Hunderte Radler bevölkerten Innenstadt
Gemeinsam mit vielen radelnden Linzern füllten Konvois aus Steyregg, Leonding, Gallneukirchen und Puchenau am Samstag den Linzer Hauptplatz. Insgesamt nahmen mehr als 30 Gemeinden aus dem Linzer Umland an der Sternfahrt teil. Bei der anschließenden ersten RAD-PaRADe durch die Linzer Innenstadt waren 600 Radler dabei. Als Highlight wurde der normalerweise für Radfahrer gesperrte Römerbergtunnel durchfahren.
"Die Hunderten Radler am Hauptplatz sind sicher in so manchen Köpfen hängengeblieben. Nun liegt es an den handelnden Personen, die Weichen für eine bessere Verkehrszukunft zu stellen", sagt Michael Schrank von der Radlobby OÖ. Ein wichtiges Anliegen der Veranstaltung war es, in einem Dialog auf Augenhöhe mit den verantwortlichen Politikern den Ankündigungen und Bekenntnissen zur Förderung des Alltagsradverkehrs neuen Schwung zu verleihen und die zeitnahe Umsetzung von dringend erforderlichen Radinfrastrukturprojekten einzufordern.
Unterstützungserklärungen von Politikern
Dazu wurden die Parteien auf Landes- und Stadtebene eingeladen, eine konkrete Unterstützungserklärung für den Radverkehr zu unterzeichnen, damit die selbst gesetzten Ziele der Stadt und des Landes zur Verdoppelung des Raderkehrsanteils zeitgerecht erreicht werden. Die Unterstützungerklärung beinhaltet die Beauftragung von externen Verkehrs- und Marketingexperten. Diese sollen konkrete Maßnahmen planen und budgetieren. Die Stadt bzw .das Land soll diese Pläne dann finanzieren und umsetzen. Eine weitere externe Agentur soll die Kontrolle über die Umsetzung übernehmen, z.B. mit Radverkehrszählungen, die auch veröffentlicht werden. Wenn die Zwischenziele nicht erreicht werden, muss nachgebessert werden. Vertretungen von Alltagsradlern sollen in den Prozess eingebunden werden. "Sowohl auf Stadt- als auch auf Landesebene haben SPÖ, ÖVP, Grüne, KPÖ und NEOS diese Unterstützungserklärung für den Radverkehr unterzeichnet. Leider konnten wir die FPÖ nicht zu einer Unterschrift bringen", so Schrank.
Notwendige Maßnahmen in Linz
"Es freut mich, dass alle Politiker dem Radverkehr gegenüber sehr positiv eingestellt sind. Nun gilt es Investitionen zu treffen und zu agieren, damit das am Papier existierende Hauptradroutennetz nach Linz und die Lückenschlüsse im Linzer Stadtgebiet auch verwirklicht werden", sagt Paul Weber von der Radlobby OÖ. Ein vieldiskutierter Punkt bei der Politikerdebatte war die Frage, ob die Eisenbahnbrücke erhalten und mit einer anderen Brücke ergänzt werden, oder von einer anderen Brücke ersetzt werden soll. Aus Sicht der Radlobby OÖ bieten beide Varianten vernünftige Lösungen für den Radverkehr. Viel wichtiger wäre die Lösung der Probleme auf der Nibelungenbrücke, die Beseitigung des Nadelöhrs Waldeggstraße bzw. zahlreicher weiterer Lücken in Linz, die Sicherstellung von Fuß- und Radwegen auf der Westbrücke beim Bahnhof in Linz bzw. auch über die Westringbrücke über die Donau, die Verbesserung der Rad- und Fußwege auf der Steyregger Brücke und die ganzjährige Öffnung der Donaukraftwerksbrücken.
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