Jede zehnte Oma betreut täglich ihre Enkerl

Foto: somenski/Fotolia

Das Familienreferat des Landes (Ressort Franz Hiesl) und das österreichische Institut für Familienforschung unter der Leitung von Wolfgang Mazal haben untersucht, wie Großeltern ihre Kinder und Enkelkinder unterstützen. Am häufigsten erfolgt die persönliche Hilfe durch Großeltern in Form von Kinderbetreuung. Jede zehnte Großmutter bzw. jeder zehnte Großvater unterstützt zumindest eines der Kinder fast täglich bei der Kinderbetreuung, jede bzw. jeder Siebente hilft wöchentlich.

Unterschiede treten auf, wenn man untersucht, ob sie alleine oder zusammen die Enkelkinder betreuen. Großväter sind mehrheitlich Mitbetreuer. Falls sie die Enkel betreuen, ist bei 57 Prozent der Großväter ihre Partnerin dabei. Im Vergleich dazu betreuen nur 39 Prozent der Großmütter zusammen mit ihrem Partner. Eine tägliche Betreuung ist vor allem dann gegeben, wenn das jüngste Enkelkind im Volksschulalter oder jünger ist. Danach lässt die Betreuungsintensität stark nach.

Weitere Ergebnisse: Töchtern (und den dazugehörigen Schwiegersöhnen) wird bei Kinderbetreuung eher geholfen als Söhnen (und den dazugehörigen Schwiegertöchtern). Eltern der Frau sind etwa gleich aktiv wie Eltern des Manns. (Schwieger)mütter sind deutlich aktiver als (Schwieger)väter in der Kinderbetreuung.

Kontakthäufigkeit sinkt mit der Distanz

Die Großeltern haben sehr starken Kontakt zu ihren erwachsenen, nicht im gleichen Haus wohnenden Kindern. 40 Prozent der Befragten haben täglich Kontakt zu einem ihrer Kinder, weitere 47 Prozent haben zumindest einmal pro Woche einen Kontakt. Einen kompletten Kontaktabbruch zu allen Kindern gibt es kaum (bei weniger als einem Prozent).

Die aktuelle Kontakthäufigkeit hängt sehr stark von der räumlichen Distanz zwischen den befragten Großeltern und deren Kindern ab. Je näher man zusammen wohnt, desto häufiger bestehen Kontakte, je weiter man voneinander entfernt lebt, desto geringer ist der Kontakt.

Ein beinahe täglicher persönlicher oder telefonischer Kontakt ist nur dann mehrheitlich gegeben, wenn man maximal einen Kilometer voneinander entfernt wohnt. Jene die einen bis 25 Kilometer voneinander entfernt leben, haben zu rund drei Viertel mindestens einmal pro Woche Kontakt. Lebt das erwachsene Kind über 25 Kilometer entfernt, hält nur noch jeder zwanzigste Großelternhaushalt täglich Kontakt zu diesem Kind. Bei Distanzen von mehr als 100 Kilometern steht mehr als die Hälfte der Großelternhaushalte seltener als einmal pro Woche in Kontakt zum Kind.

Großeltern unterstützen auch finanziell

Rund ein Viertel der Großelternhaushalte unterstützt zumindest ein Kind oder Schwiegerkind mit mindestens 250 Euro. Enkelkinder werden seltener direkt unterstützt.

Für fast jede fünfte erbrachte Geldleistung wird kein konkreter Grund genannt. Unter den Motiven für eine finanzielle Unterstützung liegen Familienereignisse wie zum Beispiel die Geburt eines Enkelkindes oder eine Hochzeit mit deutlichem Abstand an erster Stelle.

Die Geldleistungen dienen in der Regel nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur persönlichen Hilfe. Großeltern, die persönlich helfen, unterstützen die Kinder und deren Familie häufiger finanziell als solche, die nicht persönlich helfen. Das gegebene Geld dient somit nicht in erster Linie dazu, sich von den persönlichen, mit Zeit und Arbeit verbundenen Dienstleistungen „freizukaufen“.

Familienreferent Franz Hiesl: "Obwohl die Großeltern von heute mobiler als frühere Generationen sind und daher für die Betreuung der Enkel wahrscheinlich nicht mehr in dem Ausmaß wie früher zur Verfügung stehen, spielen sie bei der Kinderbetreuung eine sehr bedeutende Rolle. Daher müssen wir alles daran setzen das Netzwerk Familie zu stärken und zu fördern."

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