Holocaust-Gedenktag
Linz gedachte der Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren
Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung im Alten Rathaus berichtete der NS-Überlebende Harry Merl aus seinem bewegten Leben.
LINZ. Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages der Vereinten Nationen luden österreichische Freunde von Yad Vashem und die Friedensstadt Linz am Montag, 27. Jänner zur Gedenkstunde in das Alte Rathaus. Vizebürgermeisterin Karin Hörzing begrüßte die Gäste in Vertretung von Bürgermeister Klaus Luger.
Großmutter von SS erschossen
Höhepunkt der Veranstaltung war ein Interview mit Harry Merl, der als erster Arzt im damaligen Wagner Jauregg Krankenhaus die Familientherapie eingeführt hatte. Merl war Wegbereiter der systemischen Psychotherapie in Österreich. Als Vierjähriger wurde er aufgrund der Pogromnacht im November 1938 jäh aus seiner behüteten Kindheit gerissen. Seine Eltern mussten Zwangsarbeit leisten, weshalb er täglich bis zu 14 Stunden alleine war. Seine Großmutter wurde von der SS erschossen. Über diese und ähnliche traumatischen Erlebnisse sowie seine Erfahrungen als Psychoanalytiker und vieles mehr sprach er im Rahmen der Veranstaltung.
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