Story der Woche
Rückkehr zum Schulalltag in Linz geglückt
Am Montag starteten die Linzer Schulen im Schichtbetrieb und mit "Nasenbohren" in das Sommersemester. Wir haben mit Eltern und Schuldirektoren über den ersten Tag gesprochen.
LINZ. "Ich bin froh, dass nach fast einem Jahr Pandemie offenbar endlich irgendwelche Maßnahmen gesetzt werden, die über das Schließen der Schulen hinausgehen", erzählt der Vater eines achtjährigen Mädchens. In ihrer Linzer Volksschulklasse dürfte am Montag alles glattgelaufen sein: Alle Kinder waren beim Test, alle Ergebnisse waren negativ. "Die Tests scheinen mir keine perfekte Lösung zu sein, aber sie sind auch für Volksschulkinder leicht handhabbar und harmlos", sagt der Vater. "Bei der Auswertung haben die Lehrer geholfen und es gab auch keinen positiven Fall in der Klasse", erzählt die Mutter einer siebenjährigen Schülerin. In ihrer Schule gab es für Eltern, die das wollen, auch das Angebot, bei den Tests in der Aula dabei zu sein. „Sie steckt das ganz cool weg", ist die Mama stolz auf ihre Tochter und ergänzt: "Wenn der Schulbetrieb so beibehalten werden kann, nehmen wir das gerne in Kauf."
Froh über ein bisschen Normalität
Auch in der Löwenfeldschule im Linzer Stadtteil Kleinmünchen sei der Schulstart "ohne Schwierigkeiten verlaufen. Alle hielten sich an die im Online-Unterricht gut vorbereiteten Verhaltensregeln", erzählt Schuldirektor Peter Bersenkowitsch gegenüber der StadtRundschau. Sowohl Schüler als auch Lehrer der NMS 10 seien froh, dass sich der Schulalltag mit Schichtbetrieb und Präsenzeinheiten wieder "ein klein wenig normalisiert hat". Er hofft darauf, dass "die verbleibenden Monate nach Ostern im Vollbetrieb zusammen gelernt werden darf". Als "anstrengend und herausfordernd", beschreibt Schuldirektor Herbert Kirschner den ersten Tag am Georg-von-Peuerbach-Gymnasium. Zur Erinnerung: Die Schule war im Herbst eine der am schwersten getroffen Schulen. Gleich acht Schulklassen waren im Oktober gleichzeitig in Quarantäne. Am Montag gab es bei 370 durchgeführten Tests keinen einzigen positiven Fall. Zu Redaktionsschluss am Dienstag lagen für ganz Linz noch keine Zahlen vor – die Mittwochs-Tests und die Nachtests vom Donnerstag standen noch aus.
"Geteilter Unterricht" im Gymnasium
Für die Peuerbach-Schüler war der erste Schultag auch ein verspäteter Zeugnistag. Wegen der Schulschließung vor den Ferien gab es die Schulnachricht erst diese Woche. Und was ist mit den Testverweigerern? Am Urfahraner Gymnasium verzichten rund 20 der insgesamt 800 Schüler auf den Eintrittstest und werden weiter im Homeschooling unterrichtet. Nach den hohen Fallzahlen im Oktober setzt die Peuerbach-Schule nun auf "geteilten Unterricht", erklärt Kirschner. "Wir haben in vielen Klassen Bildschirme mit Webcams installiert". Den Videostream verfolgen sowohl Schüler zu Hause am Laptop als auch im Klassenzimmer am Beamer mit.
Freude über Rückkehr überwiegt
"Der Sportunterricht ist nur sehr eingeschränkt im Freien möglich, aber da sind unsere Lehrer sehr kreativ", sagt Kirschner. Das Angebot nehmen die Schüler in Urfahr trotz niedriger Temperaturen gerne an und sporteln auf der Schulanlage. Es überwiege nun einmal "die Freude über die Rückkehr und das Wiedersehen mit den Schulkameraden", so Kirschner, der sich allerdings über den Trainingsrückstand der Sport-Maturanten den Kopf zerbrechen muss. Die siebten Klassen mussten bereits ihre Vormatura im Geräteturnen absagen. An eine Rückkehr in die Turnhalle ist auch derzeit noch nicht zu denken. "Wir haben noch ein halbes Jahr. Wir gehen davon aus, dass sich die Corona-Lage mit März merklich bessern wird", schaut Kirschner zuversichtlich in die Zukunft.
Die neuen Regeln an den Linzer Schulen
Jeden Montag und Mittwoch müssen die Schüler nun einen Corona-Schnelltest absolvieren. Lehrkräfte beaufsichtigen die Schüler dabei. Verweigerer bleiben weiter im "Homeschooling". Unter- und Oberstufe sind im Schichtbetrieb. Eine Gruppe wird Montag und Dienstag unterrichtet, die zweite am Mittwoch und Donnerstag. An Freitagen ist in der Oberstufe zusätzlich Kleingruppen-Unterricht möglich. Volksschüler dürfen an fünf Tagen in der Woche in die Klasse. Für alle Schüler gilt Maskenpflicht. Oberstufenschüler tragen im Unterricht FFP2-Masken. Für Volksschüler reicht ein einfacher Mund-Nasen-Schutz außerhalb des Klassenraums. Unterstufenschüler behalten ihren Mund-Nasen-Schutz auch im Unterricht auf.
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