Schutzweg bei Rudolfstraße
Schulweg: Nur vier Sekunden Grün
Für 50 Kinder der Weberschule ist der Schulweg über die Rudolfstraße ein täglicher Spießrutenlauf.
LINZ. „Unser Schulhaus liegt in Alt-Urfahr an der Donau, an einem sehr idyllischen, ruhigen Plätzchen. Ganz konträr dazu jedoch der Schulweg“, wandte sich Schulleiterin Helga Zeiringer an die StadtRundschau. An der Kreuzung, wo die vom Pöstlingberg kommende Hagenstraße auf die Rudolfstraße trifft, haben Fußgänger gerade einmal vier Sekunden Grün. „Autos haben für 50 Sekunden freie Fahrt“, sagt Zeiringer, die die Zeiten selbst gestoppt hat. „Wie kommen die Kinder dazu, sich zwischen den Autos hindurchschlängeln zu müssen?“, fragt sie. Derzeit verschärft sich das Problem noch wegen einer Baustelle. Lkw und Baufahrzeuge fahren hier auf und zu, der Gehsteig ist nur eingeschränkt nutzbar.
Problem lange bekannt
Mehr als die Hälfte der 100 Volksschüler queren am Weg von und zur Weberschule in Alt-Urfahr die Rudolfstraße. Das Problem besteht seit vielen Jahren und ist sowohl im Rathaus als auch im Verkehrsreferat der Polizei bekannt. Viel geschehen ist laut Zeiringer jedoch bislang nicht. In der Zwischenzeit hat sich die Lage wegen des starken Pendlerstaus und einer zusätzlichen Baustelle direkt neben der Kreuzung noch verschlimmert. Vor einigen Jahren wurde eine Verkehrskamera vor Ort installiert. Diese ist laut Schulleiterin jedoch nur sporadisch im Einsatz. Eine zugesagte Verlängerung der Grünphase zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr vor dem Schulstart ist bisher ausgeblieben. Der für den Verkehr zuständige Vbgm. Markus Hein dazu: „Ob der Verkehr zu den Hauptverkehrszeiten länger angehalten werden kann, muss natürlich mit dem Land abgeklärt werden, da beide Straßen Landesstraßen sind und sich die Stauzeiten in der Morgenspitze dadurch sicher verlängern würden.“ Die derzeitigen vier Sekunden Grünphase hält er für ausreichend: „Prinzipiell darf der Schutzweg bis zum letzten Grünblinken betreten werden. Danach gibt es die sogenannte Räumzeit, in der der Querverkehr natürlich weiterhin angehalten ist. Somit verbleibt ausreichend Zeit für die sichere Querung der Straße.“ In Linz sei für diese Räumzeit eine sehr moderate Gehgeschwindigkeit für die Berechnung herangezogen worden, womit allen Fußgängern eine sichere Straßenquerung möglich sei.
Streifendienst hilft aus
Akuter Personalmangel ist laut Auskunft der Schulleiterin der Grund dafür, dass vor Ort keine Schülerlotsen eingesetzt werden. Über die letzten Jahre hinweg haben der Elternverein, die Schülerinnen der Oblatinnen oder Senioren der Pfarre St. Leopold immer wieder als Lotsen ausgeholfen. Der Streifendienst der Polizei, hilft in unregelmäßigen Abständen aus und stellt sich dann für 15 Minuten an die Kreuzung. Laut Zeiringer ist die unveränderte Lage rund um die gefährliche Kreuzung für viele Eltern vielfach ein Grund, ihre Kinder in anderen Schulen anzumelden, "was unseren Schulstandort erheblich schwächt."
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