Linz Pride 2022
So feiert Linz unter dem Regenbogen
Am 25. Juni wird bei der "Linz Pride" ein buntes Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Gleichberechtigung gesetzt. Es ist ein "queerer Feiertag für alle". Aber wie lebt es sich als queere Person in Linz und welche Maßnahmen setzt die Stadt? Wir haben mit Vertreterinnen und Vertretern der Linzer LGBTIQ*-Community und LGBTIQ*-Referentin Tina Blöchl gesprochen.
LINZ. Seit 2020 ist die Stadt Linz Mitglied im „Rainbow Cities Network“ und bekennt sich damit zur Antidiskriminierung von LGBTIQ*-Personen. Für Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Identitäten soll damit ein Beitrag zur Gleichstellung geleistet werden. "Das Ziel ist eine gesellschaftliche Haltungsänderung, damit Hürden und Vorurteile immer weiter abgebaut werden", erklärt Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (SPÖ). Als Referentin für LGBTIQ*-Angelegenheiten setzt sie die 2021 im Linzer Gemeinderat beschlossene LGBTIQ*-Policy um.
"Durch die LGBTIQ*-Policy sollen Menschen noch sichtbarer werden, deren Anliegen und Herausforderungen noch viel zu wenig ernst genommen werden", so Blöchl.
Sichtbarkeit im öffentlichen Raum ist wichtig
Sichtbare Symbole in Regenbogenfarben – wie Bänke, Fahnen und Zebrastreifen – sollen dabei helfen. Aber reicht das? "Zwar sind Regenbogenbänke oder -schutzwege nur ein Symbol, aber sie signalisieren, dass queere Menschen einen öffentlichen Platz und Stellenwert haben. Solche Symbole sind wichtig für das öffentliche Bewusstsein", sagt Richard Steinmetz, Sprecher der Homosexuellen Initiative Linz (Hosi Linz). Die Hosi ist Beratungsstelle, Jugendgruppe, Lesbeninitiative, Anlaufstelle für queere Flüchtlinge und ein "Safe Space" für LGBTIQ*-Personen und deren Freundinnen und Freunde mit Sitz in der Schillerstraße 49. Seit dem Beitritt zum "Rainbow Cities Network" sei in Linz vieles in Bewegung gekommen. "Es gibt jetzt eine LGBTIQ*-Beauftragte der Stadt und ein mehrstufiges Prioritäten-Konzept", so Steinmetz, "dass sich die Stadt jetzt dieser Community und dieses Themas intensiv annimmt, stimmt zuversichtlich."
Diskriminierung im Alltag immer noch Thema
Auch wenn es in puncto Toleranz in Linz deutliche Verbesserungen gibt, haben LGBTIQ*-Personen immer noch mit Problemen zu kämpfen. "Es gibt wohl niemanden in der Community, der oder die nicht irgendwann im Leben Diskriminierungserfahrung gemacht hat", berichtet der Hosi-Sprecher. Heute am Magistrat einfach heiraten zu können und damit rechtlich anerkannt zusammenleben zu können, sei aber ein wichtiges Zeichen der Normalität. Wünschen würde sich Steinmetz allerdings mehr Jugendangebote und Möglichkeiten für queere Senioren.
"Respekt steht jedem und jeder zu"
Nach einem unabsichtlichen "Coming Out" lebt Alice Moe ihre Queerness seit dem zwölften Lebensjahr offen aus: "Das war und ist nie problemlos. Aber ich habe meine Wege und Menschen gefunden, durch die das meistens gut klappt." Beruflich ist Alice, die sich selbst als queer, genderfluid und pansexuell bezeichnet, als Sozialarbeiterin und Künstlerin tätig. Außerdem engagiert sie sich – Pronomen spielen für die Linzerin keine große Rolle – in der Hosi und tritt als Drag-Performerin auf. "Respekt ist nichts, was sich ein Mensch erarbeiten muss. Das steht jedem und jeder zu", betont Alice, "man muss etwas nicht verstehen, um es einfach existieren zu lassen."
Mitfeiern bei der"Linz Pride" am 25. Juni
Die "Linz Pride" findet anlässlich des Christopher Street Days am 25. Juni statt. Treffpunkt ist ab 12 Uhr im Volksgarten. Die bunte Parade führt ab 14 Uhr über die Landstraße und den Hauptplatz aufs Urfahraner Marktgelände. Dort findet im Anschluss ein großes Open-Air statt. Ab 22 Uhr wird im Central auf der Landstraße bei der "Pride Night" weiter gefeiert. Mehr Infos zum genauen Programm auf linzpride.at
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