Sperre von Unterführungen wegen Gleisausbau
25.000 Laufmeter Schienen werden auf der Ostseite des Hauptbahnhofs verlegt. Der Ausbau liegt voll im Zeitplan.
Seit drei Jahren arbeiten die ÖBB am Umbau der Gleisanlagen an der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofes, um den rund zwei Kilometer langen Bereich in die Weststrecke viergleisig einzubinden. Rund 120 Millionen Euro werden in die Modernisierung der gesamten Bahnanlage zwischen der Unterführung „Lastenstraße“ und dem Bahnhofsbereich Linz Hauptbahnhof investiert.
Das Bauprojekt erfolgt bei vollem Bahnbetrieb – das bedeutet, dass täglich rund 800 Züge den Baustellenbereich passieren. Aus diesem Grunde können nur zwei Gleise inklusive deren Brückentragwerke gleichzeitig pro Jahr abgetragen und erneuert werden. Bereits mehrmals mussten die beiden Unterführungen „Friedhofstraße“ und „Dinghoferstraße“ durch die Bautätigkeiten gesperrt werden. Jetzt kommt es wieder zur geplanten Sperre der beiden Unterführungen.
Sperre der Unterführungen
„Betroffen sind hauptsächlich wieder der Individual- und der Busverkehr. Der Umleitungsverkehr ist bei den bereits durchgeführten Bauphasen reibungslos abgelaufen. Auch bei den jetzt geplanten Sperren zeigen Hinweisschilder dem Verkehrsteilnehmer verlässlich den Weg an, damit die Verkehrsströme schnell umgeleitet werden können. In Rücksprache mit dem Magistrat Linz und den Verkehrsbetrieben wurden die erforderlichen Sperren in verkehrsberuhigten Zeiten gewählt. In den Monaten August, September und November kommt es daher mehrmals zu Sperren der Straßenunterführungen sowie kurzfristig auch zu Sperren der bestehenden Geh- und Radwege“, erklärt der Leiter des ÖBB-Baumanagements Stephan Burger.
Auch Öffis betroffen
Die Polizeidienststellen, der Magistrat der Stadt Linz und sämtliche Einsatzkräfte werden über die Arbeiten informiert. Die Straßensperren wurden auch mit den Verkehrsunternehmen wie LINZ AG Linien, dem ÖBB-Postbus und weiteren Busunternehmen abgestimmt. Erforderliche Ersatzhaltestellen sowie Informationen für die Fahrgäste erfolgen von den jeweiligen Verkehrsunternehmen über Aushänge in den betroffenen Haltestellen und Websites. Gelbe Tafeln an den wichtigen Verkehrsknotenpunkten informieren jeweils über die gesperrte Unterführung und die Dauer der jeweiligen Sperre. Ausweichen kann man auf die anderen Unterführungen bzw. auf die Umleitungsstrecken. Zudem besteht die Möglichkeit des Umstiegs auf öffentliche Verkehrsmittel.
Mehr Sicherheit und Komfort
Mittlerweile haben die bestehenden Unterführungen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg ein Alter erreicht, das nicht mehr dem letzten Stand der Technik entspricht. Mit der schrittweisen Erneuerung wird der Komfort verbessert, da zusätzliche Geh-, Radfahrstreifen und Fahrspuren entstehen. Die Stadt Linz beteiligt sich an den Kosten für die Neugestaltung. Künftig erhält die Unterführung „Dinghoferstraße“ eine zusätzliche Fahrspur und die Unterführung „Friedhofstraße“ wird mit einem kombinierten Geh- und Radweg ausgestattet. Gleichzeitig wird die lichte Durchfahrtshöhe bei den Straßenunterführungen erhöht. Durch die Verbreiterung der Unterführung „Wiener Straße“ beim bestehenden Tragwerk, wurde der benötigte Raum für die zwei zusätzlichen Gleise geschaffen.
„Für die Erneuerung der Unterführungen werden die jeweils rund 80 Tonnen schweren Hilfsbrücken mit Gleisbaukränen ausgebaut. Vorübergehend entsteht dadurch ein freies Baufeld, das genützt wird, um die beiden Widerlager zu errichten, auf welche die insgesamt 38 neuen Walzträger in Beton (WIB-Träger) mithilfe von zwei Autokränen eingebaut werden“, informiert Baumanager Paul Fremuth. Die WIB-Träger werden schienengebunden aus Kärnten angeliefert und wiegen alle zusammen mehr als 200 Tonnen. Nach deren Einbau werden die Brückentragwerke bewehrt und anschließend betoniert. Für die Herstellung der Widerlager und der Tragwerke werden 85 Tonnen Bewehrungsstahl verlegt. Bedingt durch den Ausbau der Hilfsbrücken und den Einbau von Stahlträgern kommt es zu den geplanten Straßensperren.
Sperrtermine im Jahr 2013- Erste Sperre Ende August
Unterführung „Dinghoferstraße“ – Richtung Norden (Stadtzentrum)
31.08.2013 ab 07 Uhr bis 01.09.2013, 12 Uhr
29.11.2013 ab 22.30 Uhr bis 02.12.2013, 04.30 Uhr
Unterführung „Friedhofstraße“ – Richtung Süden
07.09.2013 ab 00.00 Uhr bis 08.09.2013, 12.00 Uhr
08.11.2013 ab 22.30 Uhr bis 11.11.2013, 04.30 Uhr
Viertel des Projektes bereits fertig und in Betrieb
Für den nördlichen Bereich wurden bereits die neuen Gleisanlagen inklusive der dazugehörigen Fahrleitung, Signalanlagen, Beleuchtung hergestellt. Von der Blumauer- bzw. Bahnhofstraße aus kann man bereits einige bauliche Veränderungen erkennen. Bei den Unterführungen „Friedhofstraße“ und „Dinghoferstraße“ wurden zwei Brückentragwerke inklusive der neuen Mittelpfeiler errichtet. Die Unterführung „Wiener Straße“ wurde mit einem Brückentragwerk auf der Seite zum neuen Musiktheater verbreitert.
Die Stützmauern ebenso wie die einseitige Lärmschutzwandverkleidung sind ebenso fertig gestellt und die Pflanzentröge entlang der Stützmauer wurden von der Stadtgärtnerei des Magistrats Linz begrünt. Die Tätigkeiten in der Bahnhofstraße und der Blumauerstraße sind abgeschlossen. Somit hat sich die Situation verkehrstechnisch beruhigt und die ÖBB-Baustelle auf den Gleisbereich zurückgezogen. Die Arbeiten gehen kontinuierlich auf der Bahntrasse weiter: Gleisweise wird bis 2018 an der Erneuerung des gesamten Unter- und Oberbaus sowie an der Neuerrichtung der gesamten Fachdiensteinbauten gearbeitet. Dafür werden Abtrags-, Spundungs-, Fahrleitungs- und Gleisbauarbeiten durchgeführt. Dabei wird versucht, Beeinträchtigungen durch Lärm, Staub oder Erschütterungen so gut als möglich zu vermeiden.
Alle Fotos: ÖBB
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