Linza G‘schichten
Uhu, Mäusebussard und Co. - Besuch in der Greifvogelstation
Seit rund 30 Jahren werden in der Greifvogel- und Eulenschutzstation des OÖ Naturschutzbundes in Ebelsberg verletzte Vögel wieder aufgepäppelt und wenn möglich, zurück in die Freiheit entlassen. Etwa 150 Tiere haben dort dauerhaft ihre neue Heimat gefunden. Greifvogel-Expertin Sabine Riener erzählt aus ihrem Arbeitsalltag und erlaubt uns sogar mit einem Uhu auf Tuchfühlung zu gehen.
LINZ. Etwas versteckt und nicht beschildert befindet sich seit rund 30 Jahren die Greifvogelstation OAW im Linzer Stadtteil Ebelsberg. "Das ist Absicht, wir sind kein Zoo und Besucher sind bei uns eher die Ausnahme", erklärt Sabine Riener. Die 28-jährige Ennserin hat hier ihren Traumjob gefunden. Zuvor studierte sie "Human-Animal-Interactions" auf der veterenärmedizinischen Universität in Wien. Ihre Masterarbeit handelte von Greifvögeln – dadurch kam sie nach Ebelsberg und ist bis heute geblieben. "Wir sind eine Pflegestation für verletzte Tiere. Wenn wir sie gesund pflegen können, dann werden sie wieder freigelassen. Ansonsten dürfen sie bleiben", erzählt Riener. Etwa 150 dieser "Dauerpfleglinge" zählt die Station momentan. Dazu zählen Uhus, zahlreiche Kauz-, Habicht- und Falkenarten und sogar zwei Steinadler.
Jungvögel bitte nicht mitnehmen
Die Einrichtung des OÖ Naturschutzbundes ist einzigartig in Oberösterreich. Im Frühjahr kommen besonders viele verletzte Vögel oder alleingelassene Jungtieren nach Ebelsberg. "Die größten Gefahren für die Tiere bestehen im Straßenverkehr, durch Stromleitungen oder Glasscheiben", weiß Riener. Jungvögel werden häufig von Spaziergängern gefunden und landen dann in der Station. "Leider werden viele Jungtiere fälschlicherweise als verwaist eingestuft und mitgenommen", betont die Expertin, "die Altvögel sind aber oft in der Nähe. Wenn das Tier offensichtlich gesund ist, sollte man es unbedingt an Ort und Stelle lassen."
Artgerechte Pflege mit möglichst wenig Kontakt
In der Station werden alle Vögle artgerecht und mit möglichst wenig Menschenkontakt versorgt. "Wir machen zum Beispiel keine Handaufzuchten der Jungtiere und betreiben auch keine Falknerei", erklärt Riener. Die Kleinen werden von Artgenossen, sogenannten Ammeneltern "adoptiert" und artgerecht geprägt. "Nur so können sie wieder freigelassen werden und in der Natur überleben", sagt Riener. Im Juli und August können so viele der Tiere die Station gesund und munter verlassen.
Artenschutz durch erfolgreiche Nachzuchtprogramme
Der vor etwa hundert Jahren fast völlig ausgestorbene Habichstkauz wird erfolgreich in der Greifvogelstation nachgezüchtet. Diese größte heimische Waldeulenart ist mittlerweile extrem selten geworden. Aktuell gibt es zwei Jungtiere. Sobald sie ausgewachsen sind, werden sie in einem Naturschutzgebiet in Dürrnstein in Niederösterreich in die Freiheit entlassen.
Jetzt mit Patenschaften unterstützen
Die Greifvogel- und Eulenschutzstation bietet auch Patenschaften für einen der Dauerpfleglinge an. Bereits ab fünf Euro monatlich kann man so langfristig die Tiere unterstützen. Tierpaten haben auch die Möglichkeit die Station mit speziellen Führungen zu besuchen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit durch eine einmalige Spende ab 30 Euro eine Kurzzeitpartnerschaft zu übernehmen. Selbstverständlich sind auch individuelle Spenden möglich. Alle Informationen dazu HIER.
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