UPDATE: Doppelmord in Dornach hatte IS-Hintergrund

Aufgrund der in der Wohnung gefundenen Spuren geht die Polizei von einem Doppelmord aus. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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Einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettung und Polizei gab es vergangene Woche in Linz-Dornach. Nach einem Zimmerbrand in der Voltastraße stießen die Einsatzkräfte auf die Leichen eines älteren Ehepaares. Die Polizei geht von einem Doppelmord aus. Vermutet wird, dass die beiden Pensionisten Opfer eines Tötungsdelikts geworden sind. Demnach sollen die Nachbarn gegen 9.45 Uhr einen lauten Knall aufgrund einer Verpuffung gehört haben. Dabei ist es vermutlich zum Brand gekommen. Die Nachbarn alarmierten sofort die Einsatzkräfte. Das Feuer könnte gelegt worden sein, um die Spuren zu verwischen. Ein Verdächtiger stellte sich noch am Vormittag, so die Polizei. Es handelt sich um einen 54 Jahre alten Mann. Die Spurensicherung arbeitet derzeit auf Hochtouren.

UPDATE vom 6. Juli 2017

Inzwischen ist bekannt, dass die 85-jährige Frau mit einem Spanngurt erdrosselt wurde. Ihr 87-jähriger Mann starb durch Schläge mit einem Stock, in den zusätzlich noch Schrauben montiert wurden. Danach legte der mutmaßliche Täter Feuer. Der Doppelmord hat laut Wolfgang Sobotka (ÖVP) eindeutig einen IS-Hintergrund. Das sagte der Innenminister am Mittwochabend bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Wien. Ermittler haben elektronische Datenträger und soziale Netzwerke ausgewertet, in denen der Tatverdächtige aktiv war. Details zu den weiteren Ermittlungsergebnissen nannte Sobokta nicht. Man wolle weitere Ermittlungen zu einem allfälligen Netzwerk nicht behindern. Eine Ausreise nach Syrien habe der Mann jedoch nicht geplant. Laut Landespolizeidirektor Andreas Pils sei der 54-Jährige jedoch vor kurzem in seine Heimat Tunesien gereist, um sich dort mit dem mitgenommenen Werkzeug ein zweites Standbein in seinem erlernten Beruf als Tischler aufzubauen. Derzeit befindet sich der Mann in Untersuchungshaft. Ob der Verdächtige bereits mit den Vorwürfen eines islamistischen Hintergrunds konfrontiert wurde und wie er sich dazu geäußert habe, wollte Sobotka nicht bekanntgeben.

"Unfassbare Gräueltat"

Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer zeigt sich schockiert von dem Gewaltverbrechen: „Es fällt mir persönlich sehr schwer zu begreifen, warum ein Mann den wir vor fast 30 Jahren in unserem Land aufgenommen haben, derartigen Hass auf unsere Gesellschaft und Sympathien für den Islamischen Staat entwickelt. Und es zeigt auch, dass wir offensichtlich auch in Österreich größere Integrationsprobleme haben, als wir dachten. Egal aus welchem Motiv dieses grauenhafte Verbrechen begangen wurde, das Gewaltverbrechen am Ehepaar in Linz Dornach ist eine unfassbare Gräueltat. Aber noch unfassbarer erscheint die Tat angesichts der jüngsten Ermittlungsergebnisse, wonach es einen Bezug zwischen Täter und dem islamistischen Hintergrund Staat geben soll. Der Fall belegt, dass wir unseren Sicherheitsbehörden jene rechtliche Möglichkeiten bieten müssen die sie brauchen, um effektiv und präventiv tätig werden zu können und dadurch Schreckenstaten wie diese verhindert werden können. Die Tat und das Motiv haben uns erschüttert, aber sie werden nicht unsere demokratische Grundsätze und den Zusammenhalt in Oberösterreich erschüttern.“

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