Missbrauch
Wahrheit über Gewalt in Oberösterreichs Heimen in Buch veröffentlicht
OÖ. Auch in vielen Heimen in Oberösterreich stand nach 1945 Missbrauch an der Tagesordnung, wurden Kinder und Jugendliche zu Opfern degradiert anstatt Fürsorge und Schutz zu bekommen. Um dem Anspruch auf Wahrheit gerecht zu werden und die Geschichte des Heim- und Fürsorgewesens im Land besser aufzuarbeiten, wurde nun das Buch "Heimerziehung in Oberösterreich" präsentiert. "Das Werk ruft in Erinnerung, dass psychische, physische und sexuelle Gewalt in den Einrichungen des Landes eine tragische Tatsache war", sagt Landeshauptman Thomas Stelzer. "Was den Opfern passiert ist, ist keineswegs vergessen." Geschrieben haben das Buch in jahrelanger REcherchearbeit die beiden Autoren Michael John von der Johannes Kepler Universität Linz und Dieter Binder von der Karl-Franzens Universität.
Aufarbeitung geht noch weiter
Mit dem Erscheinen des Buches soll laut Stelzer keinesfalls ein Schlussstrich unter die Ereignisse gezogen werden. "Es ist eine wichtige Zwischenbilanz, ein Beitrag dafür, dass solche Vorfälle nie wieder passieren dürfen.", so Stelzer. Bereits 2010 wurde bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft eine unabhängige Opferschutzstelle eingerichtet, um Betroffene zu begleiten. Mit der Aufarbeitung der Fälle ist zudem eine Kommission betraut, die in mittlerweile mehr als 300 Fällen eine Auszahlungssumme von insgesamt mehr als drei Millionen Euro für die Betroffenen erreicht hat.
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