Aufregung in Linz-Urfahr
"Widmet die Stadt Linz auf Bestellung?"

Andreas und Renate Breuer wundern sich über ein vermarktetes Bauprojekt am Nachbarsgrund, ohne dass ein gültiger Bebauungsplan vorliegt. | Foto: Breuer
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  • Andreas und Renate Breuer wundern sich über ein vermarktetes Bauprojekt am Nachbarsgrund, ohne dass ein gültiger Bebauungsplan vorliegt.
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Noch bevor es im Gemeinderat grünes Licht für eine nötige Bebauungsplanänderung gibt, bewirbt der Leondinger Bauträger Lewog einen neuen Wohnbau in Linz-Urfahr. Die meisten Wohnungen sind bereits verkauft – "Was läuft da falsch in Linz?", fragen sich die Nachbarn.

LINZ. "Hier entsteht Ihr neues Zuhause", steht in großen Lettern auf einer Plane am Rand einer unbebauten Wiese am Haselgrabenweg in Linz-Urfahr. Die Leondinger Lewog preist vor Ort den Bau 22 geförderter Eigentumswohnungen an. Auf der großen Werbetafel ist der Entwurf der insgesamt zwei Neubauten bereits zu sehen. Jedoch: Die Bewilligung zu einer derart starken Bebauung des Grundstücks liegt noch gar nicht vor. Sie muss erst vom Gemeinderat bewilligt werden. Die meisten der neuen Wohnungen sind jedoch bereits verkauft. "Was läuft da falsch in Linz? Die Lewog scheint sich ihrer Sache sehr, sehr sicher", vermuten die Nachbarn Renate und Andreas Breuer eine "Anlasswidmung".

Verdoppelte Bebauungsdichte

Derzeit ist die Hälfte des 1.700 Quadratmeter-Grundstücks noch als landwirtschaftliche Fläche gewidmet. Nun soll sich die Bebauungsdichte auf Wunsch des Bauwerbers von 0,65 auf 1,1 erhöhen. Diese Zahl drückt das Verhältnis zwischen Geschoßen geteilt durch die Geschoßfläche aus. Vom Ursprungsplan von fünf Geschossen wich die Lewog nach einer ersten Intervention der Nachbarschaft bei einem der Gebäude wieder ab. Dennoch werde hier am Stadtrand immer noch so hoch und dicht wie sonst nur in der Innenstadt gebaut, rechnet Breuer vor.

Vermarktung vorab durchaus üblich

Auf Anfrage bei der Lewog heißt es, dass eine Vermarktung bereits vor dem Okay der Behörden durchaus üblich sei. Das Risiko der Käufer, die ihre Anzahlung für die neuen Wohnungen bereits geleistet haben, sei vor Vertragsabschluss von der Lewog kommuniziert worden. "Wir machen das natürlich auf eigenes Risiko. Der Magistrat ist natürlich oberste Instanz. Wir warten jetzt ab was im Gemeinderat passiert", weist LEWOG-Geschäftsführerin Nina Redl-Klinger die Anrainer-Vorwürfe zu möglichen Abmachungen zurück. Breuer nahm auch sein Recht auf eine Anregung zur Bebauungsplanänderung wahr, fand dort jedoch kein Gehör. Sein Vorschlag: Stärker in die Breite und weniger in die Höhe bauen. Damit ginge auch kaum Wohnfläche verloren. 

"In Wirklichkeit keine Chance"

Eigentlich habe man als Anrainer "in Wirklichkeit keine Chance, sich gegen einen Bauwerber durchzusetzen, fühlt sich Breuer als Anrainer von der Politik zu wenig stark vertreten. Bei der Lewog heißt es, man sei weiterhin gesprächsbereit. Breuer winkt ab: "Dass man uns auf Wunsch noch einen Baum aufstellt, wissen wir bereits."

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