Der Balkanroute-Ticker!
Aktuelles zum Thema, zum Mythos "Balkanroute-Schließung" – Teil IV

„Es ist nicht wahr, dass sich derzeit 200. 000 Migranten in Bosnien und Herzegowina (BiH) befinden. Es ist auch nicht wahr, dass 200.000 Migranten nach Bosnien und Herzegowina schon gekommen sind. Denn seit Jänner 2018 kamen nach Bosnien und Herzegowina zwischen 25.000 und 26.000  Migranten an. Gegenwärtig aber befinden sich weniger als 4.000 in Bosnien und Herzegowina!“ -  Denis Zvizdić, aktueller Vorsitzender des bosnisch-Herzegowinischen Ministerrates. Quelle: Nachrichtenportal „Vijesti.ba“, Bericht vom 08. 04. 2019. Die Frage, die sich aber in diesem Zusammenhang dann gleich stellt, ist die: „Wo sind dann all diese Menschen verschwunden? Wo befinden sich diese jetzt, wenn sie nämlich nicht mehr in Bosnien und Herzegowina sind? Sind sie in Österreich? In Deutschland? Irgendwo in anderen EU-Ländern vielleicht?“  Symbolbild: Ivica Stojak.
  • „Es ist nicht wahr, dass sich derzeit 200. 000 Migranten in Bosnien und Herzegowina (BiH) befinden. Es ist auch nicht wahr, dass 200.000 Migranten nach Bosnien und Herzegowina schon gekommen sind. Denn seit Jänner 2018 kamen nach Bosnien und Herzegowina zwischen 25.000 und 26.000 Migranten an. Gegenwärtig aber befinden sich weniger als 4.000 in Bosnien und Herzegowina!“ - Denis Zvizdić, aktueller Vorsitzender des bosnisch-Herzegowinischen Ministerrates. Quelle: Nachrichtenportal „Vijesti.ba“, Bericht vom 08. 04. 2019. Die Frage, die sich aber in diesem Zusammenhang dann gleich stellt, ist die: „Wo sind dann all diese Menschen verschwunden? Wo befinden sich diese jetzt, wenn sie nämlich nicht mehr in Bosnien und Herzegowina sind? Sind sie in Österreich? In Deutschland? Irgendwo in anderen EU-Ländern vielleicht?“ Symbolbild: Ivica Stojak.
  • hochgeladen von Ivica Stojak

Angesichts der aktuellen Situationsentwicklungen, die sich von Tag zu Tag auf der so genannten Balkanroute zunächst einmal in Serbien in den letzten Jahren, dann aber in den letzten Monaten in Bosnien und Herzegowina - und in einer immer schärferer Form! - ebenfalls tagtäglich zeigen, habe ich mich entschlossen, werte Leser und werte Leserin, Ihnen in meiner Eigenschaft als Regionaut mit entsprechenden lokalen Sprachkenntnissen eine weitere lokale Schlagzeilen-Übersicht aus den betroffenen Gebieten zu geben.

Die ersten drei Teile haben Sie ja bereits am 21. Oktober 2018 , am 26. März 2019 und am 05. April 2019  lesen können.

In der bereits in der o. a. Bildbeschreibung erwähnten Presse-Mitteilung des aktuellen Vorsitzenden des bosnisch-herzegowinischen Ministerrates, nämlich von Herrn Denis Zvizdić, richtet Herr Zvizdić u. a. auch einen dringlichen Appell an die internationale Gemeinschaft bzw. an die EU bezüglich der in diesem Zusammenhang schon gestellten finanziellen Unterstützung mit folgenden Worten:

Von insgesamt 13. Millionen EUR, welche uns zu diesem Zwecke bis dato zur Verfügung gestellt wurden, Bosnien und Herzegowina bzw. Institutionen von Bosnien und Herzegowina haben nur 2 Millionen EUR erhalten. 11 Millionen EUR bekamen aber diverse internationale Organisationen. Wir als Staat haben aber überhaupt keine Kontrolle darüber, was alles mit diesen Geldern gemacht wird!

Und zu diesen für bosnisch-herzegowinischen Staat in finanzieller Hinsicht nicht ganz transparent arbeitenden internationalen Organisationen zählen nach Herrn Zvizdić sowohl UNHCR als auch IOM.**

Herr Zvizdić verlangt deshalb, dass die gesamte finanzielle Unterstützung in diesem Bereich allein dem bosnisch-herzegowinischen Staat zur Verfügung gestellt wird, damit dann entsprechende Kontrollmechanismen eingeführt werden können! Quelle: Nachrichtenportal „Vijesti.ba – Nachrichten.ba“, Bericht vom 08. 04. 2019.

„Nichts ist so wie es zu sein scheint. Die Welt will getäuscht sein, also werde sie getäuscht!“ - Paul IV. (1467 – 1559), eigentlich Giampietro Caraffa, aus neapolitanischem Adel, Nuntius in England und Papst vom 1555 - 1559

...und damit das aber nicht für immer einfach so bleibt...

Ein weiterer aktueller Schlagzeilen-Übersicht (für den Zeitraum vom 02. 04. bis 06.04. 2019)

- Mehr als 1.500 illegale Migranten kamen in den ersten drei Monaten dieses Jahres! „Die bosnisch-herzegowinische Grenzschutzpolizei hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 bereits 1.502 fremde Staatsbürger entdeckt und aufgegriffen oder über 2.471 Personen am illegalen Grenzübergang direkt gehindert… […] … Die größte Zahl der illegalen Migranten kamen aus Pakistan, aus dem Irak, aus Syrien, Iran, Afghanistan, aus Palästina, Indien, Libyen, Algerien, Bangladesch, Tunis und aus der Türkei!“ - Zoran Galić, Direktor der bosnisch-herzegowinischen Grenzschutzpolizei, * Zitiert nach bosnischem Nachrichtenportal "Vijesti.ba", nach dem Bericht vom 02. 04.2 019.

- Bei Korenica (Kroatien) gefunden, gerettet und in‘s KH nach Rijeka gebracht ein schwer verletzter Migrant! Grenzpolizisten aus Korenica haben zwei illegale Migranten in der Ortschaft Šeganovac aufgegriffen. Diese beide konnten sich mit keinem einzigen Dokument ausweisen. Geben aber ihrerseits gleich bekannt, dass sich in der Nähe auch ein weiterer, dritter Migrant befindet. Dieser ist nämlich beim illegalen Grenzübertritt über dem Bergmassiv Pleševica gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt – Quelle: Kroatischer Nachrichtenportal „Dnevnik.ba) “ Bericht, vom 03. 04. 2019.

- Ungarn schickt eigene Polizei-Beamten an die Grenze zwischen Serbien und Nordmazedonien! Ungarische Polizei gab bekannt, dass sie:
a) 15 eigene Beamten als Aushilfe an die Grenze zwischen Serbien und Nordmazedonien und
b) 30 weitere an die Grenze zwischen Nordmazedonien und Griechenland schickt. Laut dieser PA-Mitteilung ungarische Polizeizbeamten sollen ihre Kollegen vor Ort sowohl bei der Verhinderung von illegalen Grenzübertritten als auch bei der Bekämpfung vom Menschenhandel unterstützen. Darüber hinaus bringen sie auch eigene Ausrüstung mit, nämlich entsprechende Geländefahrzeuge, Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras mit! Quelle: Bosnischer Nachrichtenportal Nachrichtenportal „klix.ba“, Bericht vom 03. 04. 2019.

- SARAJEWO: Zwei Fahrscheinkontrolleure sorgten dafür, dass ein Migrant sein in einer Straßenbahn in Sarajevo vergessenen Rucksack, in dem es u. a. auch eine gewisse Menge Gold gefunden hat, zurück bekommt! Quelle: Bosnischer Nachrichtenportal „klix.ba“, Bericht vom 03. 04. 2019.

- Dodik: Die Zahl der Migranten, die nach Bosnien und Herzegowina gekommen sind, ist dreimal größer als letztes Jahr. Der aktuelle Vorsitzende des bosnisch herzegowinischen 3-köpfigen Staatspräsidiums Milorad Dodik teilte bei einer Pressekonferenz mit, dass die Zahl der nach Bosnien und Herzegowina in den ersten drei Monaten dieses Jahres illegal eingereisten Migranten, 3 Mal so hoch ist, als im gleichen Zeitraum letztes Jahres! Quelle: Bosnischer Nachrichtenportal „24sata.info“, Bericht vom 04. 04. 2019.

- Im Migrantenzentrum Salakovac wesentlich weniger Migranten als normal.Der aufbrechende Frühling öffnet neue Routen nach Westen! „In unserem Land befinden sich zwar gegenwärtig ca. 4.000 Migranten, aber trotzdem die Zahl jener die in unserem Zentrum in Salakovcu untergebracht sind, ist doppelt so niedriger als im Normalfall. Der Frühlingsaufbruch hat nämlich viele von ihnen dazu bewegt, ihre Reise in die Richtung Westen fortzusetzen… […] ...Es wurden (dafür) ganz neue Routen geöffnet, welche nur sie kennen. Es schaut so aus, als ob die (Grenz)Stadt Bihać ihr einziger Ziel ist! … […] ... Obwohl sich ihre Gesamtzahl im Migrantenzentrum Salakovac deutlich verringert hat, sehen wir noch relativ viele von denen in den Straßen der Stadt. Es ist nämlich auch noch immer die so genannte „Südroute“ aktiv, die sie über Städte Mostar, Čapljina nach Neum, dann aber über die Meeresgrenze ebenfalls nach Kroatien führt! ” Alen Kajtaz, Sekretär vom Rotenkreuz der Stadt Mostar. Quelle: Nachrichtenportal Klix.ba, Bericht vom 04. 04. 2019.

- Migrantenkrise. Der bosnisch-herzegowinische Ministerrat verlangt noch mehr Polizisten an der Ostgrenze! Darüber hinaus erwartet er gleichzeitig vom Staatspräsidium, dass es seine Initiative bezüglich des Engagements vom Pioniereinheiten der Staatsarmee beim Grenzschutz unterstützt. Quelle: Bosnischer Nachrichtenportal „klix.ba“, Bericht vom 04. 04. 2019.

- Velika Kladuša. Ein bosnischer und ein pakistanischer Staatsbürger wurden wegen Schlepperei festgenommen! Die bosnisch-herzegowinische Grenzschutzpolizei hat in Velika Kladuša am 4. April 2019 sowohl einen bosnischen als auch einen pakistanischen Staatsbürger festgenommen, weil sie versucht haben, insgesamt 4 Personen afroasiatischer Abstammung illegal über die Grenze nach Kroatien zu bringen. Quelle: Bosnische Tageszeitung AVAZ, Bericht vom 04. 04. 2019.

- Die bosnisch-herzegowinische Polizei hält zwar auch die Züge auf, aber die Migranten finden trotzdem immer wieder ganz neue Wege und Mittel nach Kroatien zu kommen! Obwohl eine Gruppe von insgesamt 140 Migranten durch eine entsprechende Polizeiblockade in der Ortschaft Bosanska Otoka ganz aktiv daran gehindert wurde, mit dem Zug nach Bihać zu kommen, konnte eine gewisse Zahl von denen auf anderen Wegen, diese Grenzstadt dennoch erreichen.“Wir haben täglich 50 – 100 Migranten an den Grenzen unseres Kantons. Sie versuchen mit Zügen, Bussen, mit Taxis, mit allen möglichen anderen Transportmittel und Fahrzeugen, auf Neben-, Forstwegen, aber auch zu Fuß über Wiesen, Felder und durch Wälder in unseren Kanton zu gelangen!“ - Ale Šiljdedić, Pressesprecher des Innenministeriums vom Una-Sana-Kanton. Quelle: Bosnischer Nachrichtenportal „klix.ba”, Bericht vom 05. 04. 2019.

- Slowenische Polizei registriert eine neue Serie von illegalen Grenzübertritten! Allein bis zu der zweiten März-Hälfte wurden mehr als 1300 illegale Migranten auf slowenischem Staatsgebiet aufgegriffen. Letztes Jahr waren es „nur“ 600. Einer der Gründe für so einen großen Anstieg von illegalen Grenzübertritten ist der relativ milde Winter. Quelle: Nachrichtenportal „Vijesti.ba“, Bericht vom 05. 04. 2019.

Usw. usw. usw…

*Siehe in diesem Zusammenhang u. a. ebenfalls:

- Schlepperei. Mann aus Linz-Land in Slowenien festgenommen! Quelle: BezirksRundschau. Bericht vom 06. 04. 2019.

- „Wir, die Kommission, werden alles tun, dass den Worten Taten folgen. Ein Beispiel dafür sind die wöchentlichen Telefonkonferenzen mit den Ländern entlang der Westbalkan-Route, in denen es um die Koordinierung ganz konkreter Hilfen wie Heizungen oder Decken geht!” - Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission

Zitiert nach: Norbert Blum. Aufschrei – Wieder die erbarmungslose Geldgesellschaft. Ein Pamphlet. WESTEND Verlag GmbH. eBook Edition, Frankfurt/Main 2016. S. 126 – 127

- **Er will „mehr Unterstützung“ für Anrainerstaaten der sogenannten Balkanroute organisieren, auf der hunderttausende Flüchtlinge nach Europa strömen. Und drittens setzt er sich zum Ziel, das ICMPD zu einer politischen Plattform auszubauen, an der nicht nur Staaten, sondern auch die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR andocken sollen.

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