Alamierender Bodenverbrauch
Täglich verliert Österreich 20 Hektar an Boden – die zunehmende Verbauung beschleunigt den Klimawandel.
Täglich werden in Österreich etwa 20 Hektar – also umgerechnet 28 Fußballfelder verbaut. Pro Jahr sind das 7000 Hektar oder rund 10.000 Fußballfelder. Diese Verbauung für Verkehr, Industrie sowie Wirtschafts- und Wohnraum geht auf Kosten von Acker- und Grünflächen, warnen Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, Kurt Weinberger von der Hagelversicherung und Karl Kienz vom Umweltbundesamt. Denn der Mensch braucht den Boden in verschiedener Art und Weise. Einerseits zur Nahrungsmittel- und Futtermittelproduktion (landwirtschaftliche Nutzfläche), andererseits zur Holznutzung (Wald).
Wo der Mensch baut, ist der Boden für immer versiegelt. Das Regenwasser verschwindet rasch in der Kanalisation, statt zu verdunsten oder im Boden gespeichert zu werden. Das bedeutet, dass der Boden keinen Niederschlag mehr aufnehmen kann und so viele der dort normalerweise ablaufenden Prozesse gestoppt werden. Lebensraum für Bodenlebewesen und Pflanzen geht verloren. Der natürliche Kohlenstoff-Kreislauf ist unterbrochen, der Boden mit seinen Pflanzen geht als Kohlendioxid-Speicher verloren.
Negative ökologische und wirtschaftliche Folgen
Das Verbauen und Versiegeln von wertvollem Acker- und Grünland hat negative ökologische und wirtschaftliche Folgen und muss umgehend reduziert werden, so die Forderung der Agrar- und Umwelt-Vertreter. Wirtschaftliche Konsequenzen ergeben sich deshalb, weil durch den Rückgang landwirtschaftlicher Flächen täglich die Lebensmittelversorgungssicherheit Österreichs reduziert wird und wir zunehmend von Lebensmittelimporten abhängig werden. Ökologische Folgen, weil der Boden als CO2-Speicher (Photosynthese) entscheidend für eine funktionierende Umwelt ist. Wenn derart große Flächen des CO2-Speichers ‚Boden' versiegelt werden, wird der Klimawandel mit einer Zunahme von Wetterextremereignissen beschleunigt.
Besserer Schutz für unsere Böden
„Wenn wir diese Entwicklung nicht stoppen ist bereits in einem Jahr so viel wie die gesamte landwirtschaftliche Fläche Wiens (7300 Hektar) und in 35 Jahren so viel wie die gesamte Fläche Vorarlbergs (256.000 Hektar) verbaut. Das wäre dramatisch“, warnt Landesrat Hiegelsberger. "Um unsere Böden besser zu schützen, braucht es deshalb ein nachhaltiges Flächenmanagement", sagt Hiegelsberger.
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