Burn-out: "Lokalpolitiker nicht davor gefeit"
Druck, auf möglichst vielen Veranstaltungen zu sein, erhöht Gefahr für Burn-out bei Stadtpolitkern.
LINZ (ok). Der wohnhafte Steyregger Landesrat Rudi Anschober nimmt sich burnoutbedingt eine Auszeit. Von einer solchen Erkrankung sind aber nicht nur Bundes- oder Landespolitiker betroffen. Johanna Winkler, Leiterin der Allgemeinpsychiatrie: "Von Regionalpolitikern wird von der Bevölkerung nahezu erwartet, dass sie bei möglichst vielen Veranstaltungen teilnehmen. Auf Dauer sind daher Sieben-Tage-Wochen mit insgesamt 80 bis hundert Arbeitsstunden schwer bis gar nicht durchzustehen."
Ob in Linz ein Politiker Burn-out-gefährdet sei, könne sie nicht sagen. "Wichtig ist, dass es die Person selbst erkennt. Und natürlich nimmt mit dem Alter die Gefahr für so ein Burn-out zu." Der Swap-Skandal sei eine zusätzliche Gefährdung für die Linzer Politiker. "Solche medial groß aufbereiteten Themen bringen natürlich zusätzlich Stress", sagt Winkler.
Betroffen von Anschobers Auszeit zeigt sich naturgemäß Umwelt- und Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne): "Politiker zu sein heißt oft, dass man Grenzen vielleicht auch teilweise absichtlich übersieht, weil es im Moment gar nicht anders geht." Das Arbeitspensum sei gewaltig. Freie Wochenenden gebe es so gut wie gar nicht. "Meine Arbeitsstunden zähle ich gar nicht, aber mit 40 Stunden komme ich bei weitem nicht aus", so Schobesberger.
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