Energiespargesetz bringt jedem Haushalt 1500 Euro

Rudi Anschober | Foto: Foto: BRS

Anschober plant neue bundesweite Förderaktion für die Haushalte

Im Gespräch mit der BezirksRundschau erzählt Energielandesrat Rudi Anschober, wie er die Energiewende vorantreiben wird und was seine nächsten Ziele sind. Ich hoffe, dass ich das neue Energiespargesetz im Herbst durchsetzen kann, sagt Anschober.
BezirksRundschau: Ihr Buch Das Grüne Wirtschaftswunder erhielt in Deutschland soeben einen Preis. Wie geht es in Oberösterreich mit der Energiewende voran?
Rudi Anschober: Die Energiewende ist für Oberösterreich eine gigantische Chance. Wir können damit unabhängig werden, sparen uns Milliarden an Energieimportkosten und schaffen Zehntausende neue Arbeitsplätze 36.000 sind es ja schon. Am Anfang habe ich mich schon alleine gefühlt, auch in der Landespolitik. Jetzt bin ich froh, dass auch mehr Parteien einsteigen. Die Verlierer der Energierevolution sind jene, die mit Öl und Kohle handeln. Die haben keine Freude mit mir. Mein nächstes Ziel ist, ein großes österreichweites Energiespargesetz durchzusetzen, das jedem Haushalt in Oberösterreich rund 1500 Euro pro Jahr an Einsparung bringt. Mithilfe einer Förderaktion sollen ältere Geräte, die extrem viel Strom verbrauchen, von jedem Haushalt durch hocheffiziente moderne Geräte ausgetauscht werden können. Ich hoffe, dass ich das im Herbst auf Bundesebene durchsetzen kann.

BezirksRundschau: Woher sollen die Fördermittel für diesen Gerätetausch kommen?
Anschober: Das Geld dafür gibt es, weil ab dem nächsten Jahr durch die Versteigerung der Emissionszertifikate rund 300 Millionen Euro auf Bundesebene hereinkommen werden. Dieses Geld soll zweckgebunden werden für derartige Energieeffizienzmaßnahmen.

BezirksRundschau: Wie weit soll Klimaschutz wie die CO2 Reduktion gehen? Unternehmen wie die voest drohen mit Abwanderung.
Anschober: Das muss miteinander passieren. Es geht darum, dass man Klimaschutz als wirtschaftspolitische Chance versteht und so modern umsetzt, dass es nicht zur Gefährdung von Arbeitsplätzen, sondern zu neuen Jobs führt. Es muss ein Benchmarkmodell geben, das jene Unternehmen wie die voest, die in der Vergangenheit schon viel in den Klimaschutz investiert haben, bevorzugt. Niemand hat etwas davon, wenn ein sauberer Stahlproduzent von unserem Standort verdrängt wird und dann in China nach desolaten Standards produziert.

BezirksRundschau: Das Thema Windkraft steht seit Kurzem wieder hoch im Kurs. Welche Potenziale gibt es in diesem Bereich?
Anschober: Bei den Erneuerbaren Energieträgern wird es ein großes Mosaik geben Sonne, Wasser und Wind. Es gibt Regionen in Oberösterreich, die günstige Voraussetzungen für die Windkraft haben. Wir machen zunächst einmal eine Wirtschaftlichkeitsanalyse.
BezirksRundschau: Die EU warnte Österreich wegen zu hoher Feinstaubbelastung. Liegen wir auch über den Grenzwerten?
Anschober: Wir liegen derzeit teilweise noch über den Grenzwerten, sind aber deutlich besser als andere Städte wie beispielsweise Graz. Dort werden die EU-Vertragsverletzungs-Verfahren bereits schlagend, bei uns vorerst noch nicht.

BezirksRundschau: Stehen Sie noch zu dem Lufthunderter auf der A1 vom Knoten Linz bis Enns?
Anschober: Der Lufthunderter ist nicht meine Erfindung, sondern ein Bundesgesetz. Wenn bei bestimmten Messstellen die Schadstoffkonzentrationen drastisch überschritten werden, dann muss dieses Instrument per Gesetz verankert werden. Der rote Landesrat in der Steiermark und der schwarze Landesrat in Tirol haben den Lufthunderter auch verankern müssen. Er bringt uns aber eine spürbare Reduktion der Schadstoffbelastung.

BezirksRundschau: Wie stehen Sie generell zu Tempolimits oder Umweltzonen?
Anschober: Ich bin kein Freund von Verboten. Außerdem haben wir ja Tempolimits. Wichtig wären mehr Kontrollen, damit unsere 130km/h eingehalten werden und weniger Toleranzgrenzen.

BezirksRundschau: Ist es möglich, dass wir in Oberösterreich atomstrom-frei werden?
Anschober: Unser Ziel ist es, und das habe ich in der Landesregierung auch durchgesetzt, dass Ober-
österreich so viel Erneuerbaren Strom produziert wie wir selbst verbrauchen. 86 Prozent der Strom-
erzeugung ist bei uns schon erneuerbar. Da gehören wir schon zu den Topregionen der Welt. Aber natürlich gibt es auch den internationalen Stromhandel, da werden wir uns nicht abkoppeln können.

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