Gesundheitssystem
Fünf Punkte gegen den Ärztemangel
Gegen den drohenden Ärztemangel präsentiert die Linzer SPÖ ein Fünf-Punkte-Maßnahmenpaket.
LINZ. Von einem akuten Versorgungsnotstand könne man zwar noch nicht sprechen, sagen Vizebürgermeisterin Karin Hörzing und der Gesundheitssprecher der SPÖ im Landtag, Peter Binder. In puncto Ärztemangel sei es in Linz aber eine Minute vor Zwölf. "Viele Versäumnisse der Gesundheitspolitik in Bund und Land haben dazu geführt, dass das Zukunftsszenario eines Ärztemangels nicht mehr nur periphere Regionen betrifft, sondern das wirtschaftliche Herz Oberösterreichs bedroht", so Hörzing und Binder.
Mehr Wahl- als Kassenärzte
Während sich etwa die Zahl der praktischen Ärzte in den letzten zehn Jahren nicht verändert hat, ist die Linzer Bevölkerung im selben Zeitraum um 8,4 Prozent gewachsen. Zudem gibt es mehr Wahlärzte als Kassenärzte. Wer sich keinen Wahlarzt leisten kann, verbringt immer mehr Zeit in den Wartezimmern – für Hörzing die schleichende Entwicklung eines Zwei-Klassen-Systems. Wie in der GesundheitsRundschau berichtet, ist der Ärztemangel in Linz besonders in der Allgemeinmedizin und der Kinderheilkunde spürbar. Zudem werden Patienten wie auch Ärzte immer älter. In den nächsten zehn Jahren werde die Hälfte der Hausärzte in OÖ in Pension gehen, so Binder. Zu wenig Studierende interessieren sich aber für Allgemeinmedizin.
Fünf-Punkte-Plan
Die SPÖ fordert daher unter anderem eine nationale Gesundheitsstrategie und mehr Engagement der Landeskrankenhäuser bei der Besetzung der Ausbildungsstellen. Zudem brauche es zeitgerechte, lebensnahe Arbeitsbedingungen, um Jungärzte zu gewinnen und eine bessere Steuerung der Patientenströme. Denkbar wäre etwa ein stärkeres Einbeziehen der Apotheken bei der Gesundheitsversorgung der Menschen.
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