Franckviertel
Im Wimhölzl-Hinterland wird ab Juni gebaut
Eine positive Zwischenbilanz ziehen Politik und GWG über das große Revitalisierungsprojekt im Franckviertel. Insgesamt 250 Bewohner profitieren von einem Sozialplan.
LINZ. Nach im Vorjahr zwei der in die Jahre gekommenen Wohnblöcke im Wimhölzl-Hinterland abgerissen wurden, sollen die Bauarbeiten für die neuen Wohnanlagen im Juni starten. Die gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GWG investiert etwa 35 bis 38 Millionen Euro in das gesamte Projekt.
Kooperatives Planungsverfahren
Der geplante Abriss der bestehenden Wohneinheiten hatte am Anfang für große Verunsicherung unter den Bewohnern geführt. Die Stadt reagierte einerseits mit der Durchführung eines Kooperativen Planungsverfahrens, bei dem die neue Wohnanlage unter Einbindung der Mieter geplant und die Etappen für die Umsetzung festgelegt wurden. Von dieser Einbindung der Mieter bereits in der Planungsphase hätten auch die Architekten neue Erkenntnisse gewonnen", sagt GWG-Direktor Nikolaus Stadler.
Sozialplan für 250 Bewohner
Andererseits wurde ein umfassender Sozialplan entwickelt, der vor allem jene Mieter unterstützt, die sich die Aufwertung der Wohnungen und die damit verbundenen Kosten nicht leisten können. Insgesamt profitieren rund 250 Mieter, darunter Alleinstehende, Geringverdiener und Mindestpensionisten, von der Maßnahme. "440.000 Euro sind bereits geflossen und wir rechnen noch einmal mit einer ähnlichen Summe", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).
Projekt "weitgehend friktionsfrei"
Die zumutbare Mehrbelastung ist für jene, die Anspruch auf Wohnbeihilfe haben, mit zehn Prozent gedeckelt. Andere Mieter zahlen maximal 20 Prozent mehr, wenn sie in die neuen Wohnungen einziehen möchten. Andere haben von der GWG Ersatzwohnungen angeboten bekommen. Besonders für Mieter, die schon seit ihrer Kindheit hier wohnen war es aber wichtig eine leistbare Bleibeperspektive zu schaffen. "Wie die bisherige Bilanz zeigt, hat der Sozialplan für die Bewohnerinnen und Bewohner gegriffen. Es ist damit gelungen, ein großes Umsiedlungs- und Erneuerungsprogramm weitgehend friktionsfrei zu realisieren", so Luger. Das Projekt soll in vier Etappen realisiert werden und bietet damit auch für die heutigen Bewohner der Siedlung die Möglichkeit, im Quartier zu bleiben und in ein neues Haus umzusiedeln.
Fertigstellung 2023
Auch Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) spricht von einem Musterprojekt. Eine Sammelgarage soll künftig auch den Parkdruck in der umliegenden Straßen reduzieren. Zwar war der ursprüngliche Zeitplan aufgrund der Corona-Krise nicht zu halten, nun soll es aber im Juni mit dem Bau losgehen. 2023 soll alles fertig sein. "Ich bin auch überzeugt, dass dieser Plan halten wird", so Hein.
GWG spricht von "Vorzeigeprojekt"
Zufrieden ist auch die GWG. Aufsichtsratsvorsitzender Dietmar Prammer spricht von einem "Vorzeigeprojekt", das von anderen gemeinnützigen Wohnbauträgern mit Interesse verfolgt wird. Bislang habe man keine Kündigungen aussprechen müssen. Weiteres wird auf eine Kaution verzichtet und älteren Bewohnern eine Umzugshilfe zur Verfügung gestellt.
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