Konflikt eskaliert
Linzer Neos schmeißen Gemeinderätin aus der Fraktion

- Der Konflikt zwischen Elisabeth Leitner-Rauchdobler und Lorenz Potocnik ist vollends eskaliert.
- Foto: Neos Linz
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Paukenschlag bei den Neos. Die Fraktion im Linzer Gemeinderat schließt Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler aus. Zudem verweigern ihr die Landes-Neos eine Kandidatur bei den Vorwahlen für die Gemeinderatsliste. Die Betroffene sieht darin den Versuch, sie mundtot zu machen.
LINZ. Der lange schwelende und zuletzt öffentlich ausgetragene Konflikt in der Gemeinderatsfraktion der Linzer Neos ist nun vollends eskaliert. Wie Fraktionsobmann Lorenz Potocnik in einer Aussendung bekannt gegeben hat, wird die fraktionelle Zusammenarbeit mit Elisabeth Leitner-Rauchdobler beendet.
Das habe eine Mehrheit in der Fraktion entschieden, also er und Gemeinderätin Olga Lackner. Grund seien "divergierende inhaltliche Positionen sowie die zuletzt in die Öffentlichkeit getragenen Klagsdrohungen von Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler gegen ihre Fraktionskollegin". Leitner-Rauchdobler hatte Lackner Rufschädigung vorgeworfen.
Leitner-Rauchdobler nicht für Vorwahl zugelassen
Zeitgleich hat die Landesorganisation den Startschuss für den Vorwahlprozess gegeben. 41 Kandidatinnen und Kandidaten wurden für diesen zugelassen und stellen sich im ersten Schritt einer Online-Abstimmung bei der alle Oberösterreicher mitstimmen können. Doch auch die Vorwahl wird vom Linzer Konflikt überschattet.
Nicht auf der Liste ist nämlich Leitner-Rauchdobler, deren Kandidatur "nach intensiven Beratungen des Landesteams gemeinsam mit dem Bundesbüro" nicht zugelassen wurde. Eine gemeinsame Basis für eine erfolgreiche Wahlbewegung sei nicht mehr gegeben. "Neos bedauert das zutiefst", heißt es. Leitner-Rauchdobler wollte sich als Alternative zu Potocnik um die Spitzenkandidatur bei der Gemeinderatswahl bewerben.
"Neos-Grundwerte wurden massiv verletzt"
Die Betroffene selbst hat erst durch Medienanfragen von der Entscheidung der Landes-Neos erfahren, ihre Kandidatur nicht zuzulassen. Für Leitner-Rauchdobler gehe es darum sie mundtot zu machen.
"Es spricht für sich, dass nicht diejenige, die Rufschädigung betreibt, sich erklären muss, sondern ich als Betroffene. Dass nicht derjenige geht, der sich seit Jahren weigert, innerhalb der Fraktion transparent und auf Augenhöhe zu agieren, sondern ich, die das immer wieder eingefordert hat", so Leitner-Rauchdobler.
Sie stehe zu den Grundwerten der Neos, die hier massiv verletzt würden. "Und ich sehe mich verantwortlich gegenüber jenen, die mich unterstützt haben und werde mich weiterhin mit Haltung und Anstand für eine saubere Politik einsetzen", so Leitner-Rauchdobler.
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