Gemeinderatswahl 2021
Neos schließen Potocnik aus und sagen Vorwahl ab
Der nächste Paukenschlag bei den Linzer Neos. Der Bundesvorstand hat Spitzenkandidat Lorenz Potocnik kurz vor seiner Kür aus der Partei ausgeschlossen und den gesamten Vorwahlprozess aufgehoben.
LINZ. Die Turbulenzen bei den Linzer Neos haben am Vorabend der für heute angesetzten Mitgliederversammlung einen neuen Höhepunkt erreicht. Medienberichten zufolge, hat der Bundesvorstand der Neos gestern Abend den Linzer Spitzenkandidaten und Fraktionsobmann Lorenz Potocnik aus der Partei ausgeschlossen. Die interne Taskforce hätte Sachverhalte festgestellt, die geeignet wären, "das Ansehen der Partei zu schädigen" heißt es in einem internen Schreiben an die Mitglieder. Untersucht wurden Vorwürfe, wie die Finanzierung des privaten Büros von Potocnik durch Fraktionsgelder, Zuwendungen an verschiedene Bürgerinitiativen sowie an ein Lokalmedium. Ebenfalls ausgeschlossen wurde Gemeinderätin Elisabeth Leitner-Rauchdobler. Sie habe laut Bundesvorstand die finanziellen Ungereimtheiten nicht gemeldet, sondern öffentlich gemacht.
Potocnik mit eigener Liste?
Der Ausschluss des Spitzenkandidaten hat auch Auswirkungen auf die Wahlbewegung, sind doch nach den offenen Vorwahlen unter den ersten zehn Kandidaten nach Potocnik sieben aus den Bürgerinitiativen gereiht, die als Verbündete des nun Ausgeschlossenen gelten. Die Linzer Mitgliederversammlung, bei der die Liste heute beschlossen worden wäre, ist jedenfalls abgesagt und der gesamte Vorwahlprozess aufgehoben. Wie sich die Kandidaten der Bürgerinitiativen jetzt verhalten werden, ist noch unklar. Wahrscheinlich ist aus Sicht vieler Beobachter, dass Potocnik gemeinsam mit seinen Getreuen mit einer eigenen Liste zur Gemeinderatswahl antritt.
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