Lokalaugenschein
Streit um Busbucht: Wie groß ist die Staugefahr wirklich?

Die angekündigte Verbreitung der Bushaltebucht beim Lentos sorgt für viel Diskussionen, da auch vier Bäume geopfert werden müssten. | Foto: BRS/Diabl
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Die schmale Busbucht beim Lentos soll verbreitert werden. Die Maßnahme ist umstritten, nicht nur, weil dafür vier Bäume geopfert werden müssen. Wir haben uns die Situation vor Ort angesehen.

LINZ. Der für den Sommer geplante Umbau der Bushaltestelle beim Lentos an der Unteren Donaulände sorgt für Streit in der Stadtpolitik. Die Grünen sehen Öffis ausgebremst und Bäume fallen, Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) hingegen einen besseren Verkehrsfluss. Doch worum geht es genau? Der Verkehr Richtung Nibelungenbrücke passiert die Bushaltestelle einspurig, für die Busse gibt es eine Busbucht. Diese ist allerdings zu schmal, um den Bus in seiner ganzen Breite aufzunehmen. Hält nun einer der Regionalbusse, was zu Stoßzeiten sehr häufig vorkommt, kommt es zu Staus, weil die Autos keinen Platz haben – so die Begründung für die Umgestaltung. Besonders oft soll das passieren, wenn zwei Busse gleichzeitig zur Haltestelle kommen und einer aufgrund des beschränkten Platzes warten muss. Deshalb soll die Busbucht auf drei Meter verbreitert und auf 39 Meter verlängert werden. Vier mittelgroße Bäume müssen dem Umbau weichen. Auf der Verkehrsinsel sind zwei Ersatzpflanzungen vorgesehen. Aber braucht es die Maßnahme wirklich?

Beim Stadt-Rundschau Lokalaugenschein konnten die Autos die Haltebucht problemlos passieren. | Foto: BRS/Diabl
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Kein Stau bei Lokalaugenschein

Beim Lokalaugenschein der StadtRundschau am Montag, 26. April zwischen 16.15 und 17 Uhr ist ein Stau jedenfalls ausgeblieben. Alle Autos konnten entweder dicht am Bus vorbeifahren oder teilweise auf die Linksabbiegespur ausweichen. Mehrmals fuhren auch zwei Busse gleichzeitig in die Busbucht ein und hatten ohne ersichtliche Probleme hintereinander Platz. Mit diesen Beobachtungen konfrontiert, verweist Hein auf Situationen, wo das nicht mehr möglich sein soll, etwa wenn ein Bus schlampig in der Bucht steht oder ein Lkw passieren will. "Das geht sich dann nicht mehr aus", so Hein. Außerdem sei tatsächlich zu wenig Platz für zwei Busse, wenn einer der beiden Überlänge hat. Hein spricht von einer "rein sachlichen und keiner verkehrspolitischen Entscheidung". Der Umbau wurde vom Sachverständigendienst des Landes OÖ als "dringend erforderlich" eingestuft. 

Beim Lokalaugenschein fuhren mehrmals zwei Busse gleichzeitig ein und hatten problemlos hintereinander Platz. | Foto: BRS/Diabl
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Grüne sehen Öffis behindert

Die Grünen sehen das völlig anders. Aus ihrer Sicht behindern Haltestellenbuchten das Vorankommen der Busse, da diese dann länger benötigen würden, um sich wieder in den Fließverkehr einzufädeln, so der grüne Klubobmann Helge Langer. Dem widerspricht allerdings Schachermayer-Betriebsratsobmann Thomas Eichlberger. Er sitzt laut eigenen Angaben selbst täglich in einem dieser Busse und hat die Maßnahmen gemeinsam mit Kollegen eingefordert. Allerdings hätte er eine andere Variante präferiert, nämlich eine Busspur auf dem jetzigen Radweg oder gar eine Verlegung der Bushaltestelle, um eine zweite Fahrspur zu ermöglichen. Aber: "Wir sind mit dem schon halbwegs zufrieden", so Eichlberger zur StadtRundschau. Im Herbst wird man sehen, wer recht behält.

Die KPÖ möchte die Haltestelle in den Kreuzungsbereich verlegen und die "überbreite" Rechte Donaustraße umgestalten. | Foto: KPÖ Linz
  • Die KPÖ möchte die Haltestelle in den Kreuzungsbereich verlegen und die "überbreite" Rechte Donaustraße umgestalten.
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Haltestelle auf Kreuzung verlegen

Einen alternativen Vorschlag hat die Linzer KPÖ. Um die volle Breite des Fahrstreifens Richtung Nibelungenbrücke zur Verfügung zu haben, solle die Haltestelle Richtung Kreuzungsbereich verlegt werden. Bei dieser Gelegenheit könne auch die überbreite Fahrbahn der Rechten Donaustraße auf das nötige Maß rückgebaut werden. "Eine Radwegverbindung zwischen Donaulände-Radweg und Pfarrplatz und Innenstadt sollte auch eingeplant und reichlich Bäume gepflanzt werden. Das wäre Infrastrukturpolitik auf der Höhe der Zeit", so KPÖ-Verkehrssprecher Michael Schmida.

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