Austrian eCycling League
Formtest im virtuellen Alpe du Huez
Rennradfahrerin Tina Berger-Schauer testet ihre Form bei virtuellen Rennen in den eigenen vier Wänden.
LINZ. Rennfahrer kämpfen sich im Wiegetritt durch ein Spalier jubelnder Menschen steile Alpenpässe hoch – so kennen und lieben viele Fans den Radsport. Mit den Corona-Einschränkungen sind solche Bilder in weite Ferne gerückt. Wie in anderen Sportarten auch, finden Wettkämpfe derzeit vorwiegend virtuell statt. So verlagerte auch der Österreichische Radsportverband das Geschehen ins Internet. Im April und Mai fand erstmals die „Austrian eCycling League“ statt – alle Rennen der Serie wurden auf "Zwift" ausgetragen. "Zwift ist eine virtuelle Plattform zum Radfahren und Laufen und funktioniert im Prinzip wie ein Videospiel", erklärt die Linzer Rennradfahrerin Tina Berger-Schauer, die für Union Radrennteam Pielachtal fährt. "Man absolviert sein Training, nimmt an Rennen teil und trifft sich mit anderen ,Zwiftern‘ zu sogenannten Group Rides und das alles von zu Hause aus". Das eigene Rennrad ist mit einem "smarten" Rollentrainer verbunden, der die eigenen Leistungsdaten direkt übertragt.
Rennen mit eigener Härte
Berger-Schauer stellte in der "Austrian eCycling League" ihre Form unter Beweis. Die 19-Jährige landete bei allen Rennen in den Top Fünf. In der Gesamtwertung wurde sie schließlich Dritte – fünf Punkten hinter der Zweitplatzierten, Vereinskollegin Alina Reichert. In der Teamwertung ging der Sieg mit klarem Vorsprung an die niederösterreichische Equipe. "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Es waren fünf extrem harte Rennen mit Distanzen von 30 bis 60 Kilometern", so Berger-Schauer. Das ist verglichen mit den Outdoor-Distanzen wenig. "Aber Zwift-Rennen haben ihre eigene Härte. Da gibt es keine Erholungsphasen, da wird von Sekunde null an am Limit gefahren." Für Berger-Schauer waren die Rennen in den eigenen vier Wänden eine willkommene Abwechslung in der ansonsten rennfreien Zeit. "Wir Radsportler müssen einfach Rennen fahren und diese Chance hat uns die eLiga gegeben", so Berger-Schauer, die hofft, sich bald wieder "mit den anderen Mädels auf richtigem Asphalt messen" zu können.
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