Jugendprojekt JU-CAN
"Den Jugendlichen mehr zutrauen"

Beim Projekt "ju-can" werden soziale Kompetenzen und berufliche Perspektiven auch beim Kochen entwickelt. | Foto: Bischöfliche Arbeitslosenstiftung
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  • Beim Projekt "ju-can" werden soziale Kompetenzen und berufliche Perspektiven auch beim Kochen entwickelt.
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Viele Jugendliche suchen händeringend nach einer Lehrstelle. Bei "ju-can" finden sie Unterstützung.

LINZ. In Oberösterreich gibt es etwa doppelt so viele Lehrstellensuchende (etwa 4.500) wie offene Lehrstellen (etwa 2.000). Das rechnet Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung, vor. Zu diesem Ergebnis komme man, wenn man arbeitslose Jugendliche, Schulungsteilnehmer sowie Lehrlinge in überbetrieblicher Ausbildung zusammenrechnet. Zuletzt ging zumindest die Zahl der Lehrstellen in Oberösterreich wieder nach oben. Wie aber geht es Jugendlichen, die zum Teil Hunderte Bewerbungen schreiben und doch keine passende Lehrstelle finden? "Die Anforderungen an Lehrlinge sind in den letzten Jahren definitiv gestiegen", meint Winkler und spricht von einer "Bestenauslese", die in den Lehrbetrieben passiert. Wird der geeignete Kandidat nicht gefunden, bleiben Stellen unbesetzt. Das Risiko, einem jungen Menschen der vielleicht nicht gerade der Idealkandidat ist, eine Chance zu geben, ist vielen Unternehmern oftmals zu hoch. 

15 Jugendliche pro Kurs

"Ich kann, wenn es mir jemand zutraut", ist das Motto des Projekts ju-can von der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. Das Kursangebot für Jugendliche, mit geringen Chancen in der Arbeitswelt, ging 2019 bereits in seine zehnte Runde. 15 Jugendliche werden dabei am Standort in der Kapuzinerstraße von drei Trainern bis zu ein Jahr begleitet.

Oft fehlt ihnen die Unterstützung aus dem Elternhaus, sie haben eine schwierige Schullaufbahn hinter sich oder kamen bei einer angetretenen Lehrstelle nicht zurecht. Am Programm stehen ganz praktische Dinge wie ein Bewerbungstraining, Betriebsbesichtigungen oder die Vermittlung von Praktikumsplätzen. Hinzu kommt eine Art "Lebensschule", wie es Geschäftsführer Christian Winkler nennt. "Die Jugendlichen, die zu uns kommen, haben oft unrealistische Vorstellungen. Da geht es zunächst um eine Blickerweiterung. Welche anderen Berufe gibt es? In welchen Bereichen werden Lehrlinge gesucht?"

"Was steckt dahinter?"

Das Selbstvertrauen der Teilnehmer soll gestärkt werden. Schlechte schulische Leistungen oder auffälliges Sozialverhalten werden bei ju-can nicht einfach so hingenommen, sondern hinterfragt. Warum tut sich eine junge Migrantin beim Erlernen der deutschen Sprache schwer? Warum rutscht jemand in die Kriminalität ab? Winkler dazu:

"Es geht immer darum, zu schauen was dahinter steckt. Uns ist es wichtig, den Menschen wahrzunehmen. Ein Zeugnis ist nur ein Papier und auch ein fehlender Hauptschulabschluss ist kein formales Hindernis für den Antritt einer Lehrstelle."

So bringen die Sozialarbeiter in der Kapuzinerstraße den jungen Erwachsenen auch die Regeln eines guten Zusammenlebens näher. Dabei helfen im Kursalltag auch eingeübte Rituale. Es wird gemeinsam gekocht und gegessen. Auch die Arbeitskleidung waschen und bügeln die 16- bis 20-jährigen Kursteilnehmer selber. Natürlich gibt es dennoch auch Kursabbrecher, die dann aber, wenn die Zeit reif ist, eine zweite Chance erhalten. "Unser Kurs richtet sich ja vor allem an jene, die bei der ersten Möglichkeit gescheitert sind", sagt Winkler. "Ganz allgemein gesprochen: Wir können diese Jugendlichen nicht zurücklassen."

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