"Junge Menschen haben in der Arbeitswelt Rechte"
Die Österreichische Gewerkschaftsjugend ÖGJ ist mit fast 40.000 Mitgliedern eine der größten Jugendorganisationen des Landes. Sie setzt sich für die Rechte von Lehrlingen, Schülern, Studenten und Zivildienern ein. "Es ist uns wichtig zu vermitteln, dass junge Menschen in der Arbeitswelt Rechte haben und dass wir als ÖGJ dafür da sind, dass diese Rechte nicht mit Füßen getreten werden. Wir versuchen, jungen Menschen mit ihren Anliegen Gehör zu verschaffen und ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge rund um Arbeitswelt und sozialpolitische Themen in die Öffentlichkeit zu bringen", sagt Vorsitzender Dominik Wührer.
Anlaufstelle für Probleme
So installierte die ÖGJ etwa bereits vor rund 40 Jahren den Jugendvertrauensrat, das "junge Äquivalent zum Betriebsrat", in den Unternehmen, der bis heute einer der wichtigsten Ansprechpartner für Lehrlinge ist. Die ÖGJ ist ebenfalls Anlaufstelle für Jugendliche, wenn sie etwa Probleme im Betrieb oder Fragen zu ihrer Ausbildung. "Gemeinsam mit den Betroffenen sind wir stets um Lösungen bemüht und nehmen uns für alle Anliegen Zeit", sagt Wührer, der als Produktionstechniker bei der Firma SKF arbeitet. Jedes Jahr präsentiert die Gewerkschaftsjugend ihr Angebot auch bei der Messe "Jugend und Beruf", die heuer von 14. bis 17. Oktober bei freiem Eintritt in Wels stattfindet. "Dank der Gewerkschaft gibt es viele Errungenschaften in der Arbeitswelt. Damit dies weiter so bleibt ist es wichtig, junge engagierte Menschen zu motivieren, auch weiterhin für eine faire und soziale Arbeits- und Lebenswelt einzustehen", freut sich Wührer auf viele interessierte Besucher beim ÖGJ-Stand.
ÖGJ fordert Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit
Das derzeit wichtigste Thema für die ÖGJ ist die Jugendarbeitslosigkeit. Ende August waren in Oberösterreich mehr als 11.600 junge Menschen von 15 bis 14 Jahren arbeitslos gemeldet. Wührer kritisiert, dass bei der raschen Vermittlung durch das AMS "persönliche Interessen der Jugendlichen oft nicht mehr zählen, sondern vielmehr wirtschaftliche Erfordernisse ausschlaggebend sind". Arbeitslose Jugendliche, die in überbetrieblichen Ausbildungsstätten ihre Lehre absolvieren, verdienen laut Wührer zudem um ein Vielfaches weniger als andere Lehrlinge: "Die sogenannte ,Deckung des Lebensunterhaltes’ befördert die Betroffenen direkt in prekäre Lebensumstände." Der ÖGJ OÖ-Chef fordert ein differenziertes Angebot das allen Jugendlichen, unabhängig vom Bildungsstand, einen gesicherten Start in die Arbeitswelt ermöglicht.
Mehr Infos:www.oegj.at
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