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Lehrlingsseminare – die Mitarbeiter von morgen ausbilden

Die Lehrlingsausbildung Österreichs gilt als Vorbild für viele europäische Länder. Das zeigt sich im europäischen Vergleich sowie in der heimischen Statistik. Für eine reibungslose Ausbildung im Betrieb müssen gewisse Rahmenbedingungen abgesteckt sein. Damit es erst gar nicht zu Problemen kommt, werden Coachings und Lehrlingsakademien für Lehrlinge und Ausbildner abgehalten. MMag. Elisabeth Krennhuber, Ansprechpartnerin zum Thema Lehrlinge bei careercenter, erklärt, worauf es bei der Lehrlingsausbildung ankommt.

Lehre – Grundstein der Berufsausbildung

Österreich verzeichnete 2015 eine Jugendarbeitslosenrate von 10,6 Prozent, dem zweitniedrigsten Wert im europäischen Vergleich (EUROSTAT). Deutschland, mit seiner vergleichbaren Lehrlingsausbildung, weist hier den niedrigsten Wert auf. Damit liegt Österreich unter dem EU-Schnitt von 20,3 Prozent der Arbeitslosigkeit von unter 25-Jährigen. Der vergleichsweise niedrige Wert lässt sich durch das hoch entwickelte System der beruflichen Erstausbildung durch Lehre auf der einen Seite und die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen auf der anderen Seite erklären. Österreichweit werden rund 107.000 Lehrlinge ausgebildet, davon allein 21,5 Prozent in Oberösterreich. Der Großteil der österreichischen Lehrlinge (42 Prozent) ist im Gewerbe und Handwerk tätig, gefolgt von Industrie und Handel (jeweils 14,1 Prozent). Bei Jungen werden als häufigste Lehrberufe Tätigkeiten in Sparten der Metall- oder Elektrotechnik ausgewählt. Mädchen sind traditionell unterrepräsentiert und machen nur ein Drittel der gesamten Lehrlinge aus. Sie wählen bevorzugt Ausbildungen im Einzelhandel, zur Bürokauffrau oder zur Friseurin.

Die Lehre ist trotz sinkender Zahlen immer noch ein wichtiger Grundstein in der Berufsausbildung Österreichs. Dabei kommt es auf das richtige Zusammenspiel von Lehrbetrieb, Lehrling und Berufsschule an. Manchmal kann das aufgrund der unterschiedlichen Lebensumstände und Vorstellungen sowie dem Generationsunterschied mit Schwierigkeiten verbunden sein. In diesen Fällen haben sich Coachings bewährt. In einem Pilotprojekt von 2012 wurde in vier Bundesländern das Programm „Coaching und Beratung für Lehrlinge und Lehrbetriebe“ ins Leben gerufen. Ziel war es bei Kommunikationsschwierigkeiten und Problemfällen zu vermitteln und Lehrabbrüche zu verhindern. Seit Herbst 2015 steht das Programm allen Lehrbetrieben und Lehrlingen Österreichs zur Verfügung. Erste Anlaufstelle ist dabei die Wirtschaftskammer Österreichs (WKO). Sie bietet Betrieben und Lehrlingen Fördermöglichkeiten und kostenlose Beratung an. Die Coachings und Beratungen werden auf den individuellen Bedarf der Lehrlinge und Betriebe angepasst und ermöglichen Unterstützung und Begleitung während der Berufsausbildung. Das Hauptziel ist die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung zu erhöhen.

Lehrlingsakademie – Ausbildung mit Spaßfaktor

Während staatlich geförderte Coachings noch relativ jung sind hat die Privatwirtschaft den Bedarf schon viel früher erkannt. MMag. Elisabeth Krennhuber ist Trainerin des careercenters. Sie begleitet in Lehrlingsakademien sowohl Lehrlinge als auch Ausbildner. Sie hat bereits namhaften Firmen wie Amag, Brau Union oder OMV bei der Lehrlingsausbildung unterstützt. Dabei ist sie vom ersten Tag bis zur Lehrabschlussprüfung und manchen Fällen auch beim Übergang ins Berufsleben unterstützend tätig. In Workshops werden dabei Ausbildner und Lehrlinge in Sachen Soft Skills und Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Gerade diese sind wichtig, um die Kommunikation zwischen Lehrling und Ausbildner zu verbessern. Dabei ist Krennhuber wichtig die Ziele und Perspektiven der Lehrlinge aber auch die Erwartungen des Unternehmens zu erfahren. Neben der fachlichen Qualifikation im Betrieb und in den Berufsschulen ist die Stärkung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ein zentraler Punkt. Lehrlinge werden von den Unternehmen als zukünftige Führungs- und Fachkräfte gesehen, die in Teams arbeiten, Projekte betreuen, das Unternehmen nach außen vertreten und einen wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen in Österreich darstellen. Wichtig ist für Elisabeth Krennhuber, dass die Lehrlingsausbildner in die zusätzliche Ausbildung der Lehrlinge eingebunden sind und ihr positiv gegenüberstehen und dabei unterstützen. Die Ausbildner kennen die Lehrlinge, den Arbeitsalltag und die Herausforderungen und können daher wichtige Inputs für die praxisnahe Konzeptionierung der Seminare bzw. Module geben. Zusätzlich zu Lehrlingsseminaren werden spezielle Module (wie der Umgang mit Lehrlingen, Methodik und Didaktik, u.ä.) für die Lehrlingsausbildner angeboten, um diese besonders zu unterstützen.

Die Lehrlinge haben sich in den letzten 15 Jahren stark verändert, so Krennhuber. Erhebliche Unterschiede sieht sie im allgemeinen Umgang miteinander, der Sprache und der kürzeren Aufmerksamkeitsspanne. Gerade deshalb ist es für sie von besonderer Bedeutung, die „Seminare abwechslungsreich und nicht ‚schulisch‘ zu gestalten“. Der Grund liegt laut Krennhuber auch daran, dass viele eine negative Einstellung zur Schule und zum Lernen haben. Daher ist es für sie wichtig bei Lehrlingsseminaren mit einem erlebnispädagogischen Ansatz Lehrlingen durch Spaß und Freude quasi „nebenbei“ Inhalte zu vermitteln. Oft lässt sich bei ihren Teilnehmern bereits früh ein Potential für eine erfolgreiche, berufliche Zukunft erkennen. Eigenschaften, wie Führungskompetenzen, Zielstrebigkeit und Teamfähigkeit schlummern in dem einen oder anderen Jugendlichen. „Viele Lehrlinge wissen die zusätzliche Ausbildung sehr zu schätzen und sind stolz auf ihren Arbeitgeber“, so Krennhuber. Für die Unternehmen auf der anderen Seite sind Lehrlinge eine Art Aushängeschild, die zum Employer Branding beitragen.

Die Lehrlingsakademie, wie sie MMag. Krennhuber beim careercenter hält, hilft den Lehrlingen bei der Persönlichkeitsentwicklung, stärkt die Zusammenarbeit und den Vertrauensaufbau zu anderen Lehrlingen und den Ausbildnern und baut ein unternehmerisches Verständnis auf. Aber auch für die Unternehmen selbst bieten solche Seminare einige Vorteile: Sie verstärken die positive Unternehmensidentifikation und steigern die Attraktivität als Arbeitgeber. Durch eine hohe Verbundenheit sind die Lehrlinge nach der Lehrabschlussprüfung mehr dazu geneigt im Unternehmen zu verbleiben.

Das careercenter hat mit den Lehrlingsakademien die Wichtigkeit der Lehrlingsausbildung schon lange für sich entdeckt und hilft Unternehmen bei der Ausbildung. Dabei stehen sie nicht nur durch ihre Coachings mit Fachwissen mit Rat und Tat zur Seite, sondern auch in Sachen Förderungsmöglichkeiten. In den nächsten Jahren wird der Druck auf das Fachkräfteangebot durch sinkende Berufseinsteiger und steigende Zahlen an Pensionierungen wachsen (laut ibw „Lehrlingsausbildung im Überblick 2016). Gut ausgebildete Lehrlinge sind daher ein wichtiger Grundstein, denn sie sind die Arbeiter und Führungskräfte von morgen. Daher ist ein guter Einstieg in das Berufsleben von Vorteil. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei das Lehrlingsseminar, das bei einem erfolgreichen Lehrabschluss helfen kann.

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