Maschinen von morgen
Forscher am Robotik-Institut arbeiten an der neuesten Generation von mobilen und Industrie-Robotern.
JKU (jog). Ingenieure in den USA wollen Roboter in den Kampf gegen Ebola schicken, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Sie könnten desinfizieren, Medikamente übergeben und sogar Tote beerdigen. Anfang November wird im Weißen Haus darüber beraten. Ein Beweis dafür, dass Roboter auch außerhalb von Fabrikshallen verstärkt Einzug in die Gesellschaft nehmen und wichtige Probleme unserer Zeit lösen. Rasenmäher und Staubsauger mit intelligenter Steuerung sind nur der Anfang. "Ein großes Thema in der Zukunft wird sicher der Einsatz von Robotern in der Pflege sein." Andreas Müller ist seit Anfang Oktober neuer Vorstand am Institut für Robotik an der Johannes Kepler Universität. Seit 2009 ist es im Science Park untergebracht. "Die Arbeitsbedingungen hier sind ideal. Wir sind perfekt mit anderen Instituten vernetzt, außerdem ist das Niveau der Studenten sehr hoch", sagt Müller, der zuvor ein Jahr an der University of Michigan in Shanghai gearbeitet hat.
Skepsis in Europa
Mobilen Robotern oder Humanoiden würde man in Europa im Vergleich zu Asien eher skeptisch gegenüberstehen. "Eine Studie hat gezeigt, dass Roboter eher akzeptiert werden, wenn sie nicht dem Menschen nachempfunden werden", sagt Müller. Dass Roboter Menschen zur Gänze ersetzen werden, glaubt er nicht. "Das ist meiner Meinung nach auch der falsche Ansatz. Roboter sind Maschinen, die dafür gebaut werden, um Menschen zu unterstützen und Hilfestellungen zu leisten." In der Industrie sind sie jedenfalls schon längst nicht mehr wegzudenken. "Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich in der Weiterentwicklung von Industrierobotern. Ziel ist es, immer leichtere, schnellere Maschinen zu bauen, die weniger Energie verbrauchen", sagt Müller. Unzählige Stunden Arbeit verknüpfen komplexe Steuerungstechnik, Mathematik, Informatik und Mechatronik. Ein Großteil der Projekte hat einen direkten Anwendungsbereich, Aufträge kommen teilweise direkt von Industriepartnern. Andreas Müller möchte in näherer Zukunft ein Biomechanik-Labor am Institut einrichten, das ermöglicht, menschliche Bewegungen zu reproduzieren.
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