Leihgaben aus den Florentiner Uffizien in Linz zu sehen
Eine Ausstellung im Schlossmuseum widmet sich den bedeutendsten Persönlichkeiten der Medici des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts und zeigt die starken Verbindungen zwischen Österreich und Italien.
80 Leihgaben aus den Uffizien in Florenz bilden das Herzstück der Ausstellung "Österreichische Erzherzoginnen am Hof der Medici", die von 16. März bis 21. August im Schlossmuseum zu sehen ist. Im Fokus stehen die beiden Habsburger-Töchter Johanna und Maria Magdalena, die mit Erbprinzen der Florentiner Bankiers- und Mäzenen-Dynastie verheiratet wurden. Die Medici brachten das Geld, die Habsburger die Reputation – nach diesem einfachen Rezept funktionierte die strategische Heiratspolitik der beiden Häuser.
Johanna und Maria Magdalena von Österreich
Johanna von Österreich (1547-1578), eine Tochter des Kaisers Ferdinand I., ehelichte Francesco I. Die Hochzeit dauerte zwei Monate und war damit die längste und teuerste der gesamten Renaissance – die Ehe jedoch war unglücklich und zerrüttet. Besser funktionierte die Verbindung zwischen Maria Magdalena von Österreich (1589-1631), Tochter von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich-Steiermark, und Cosimo II., dem Neffen des Uffizien-Gründers Cosimo I. Allerdings war das Glück nur von kurzer Dauer, denn Cosimo II. starb früh. Als Maria Magdalena daraufhin die Regentschaft für ihren Sohn übernahm, machte sie sich als große Bauherrin und Mäzenin sowie als Förderin von Galileo Galilei einen Namen.
Österreichisch-italienische Kooperation
Die Ausstellung in Linz, die bereits seit Jahren geplant war, ist eine Kooperation mit der "Gallerie degli Uffizi" in Florenz, die mit Francesca De Luca auch die Kuratorin stellt. Das weltberühmte Haus hat 80 Exponate zur Verfügung gestellt. Unter den Werke aus dem 16. und 17. Jahrhundert befinden sich etwa Arbeiten von Alessandro Alori, Agnolo Bronzino, Giambologna, Lukas Cranach oder Giorgio Vasari. "Die Leihgaben wurden erst mit drei Lastwägen aus Florenz direkt nach Linz gebracht", so Gerda Ridler, Direktorin des Landesmuseums.
Neben dem Leben und Wirken der beiden Medici-Habsburger-Paare ist auch der Bau der Uffizien durch Cosimo I. Thema der Ausstellung. Anhand einer spektakulären Multivision kann man den Bau der Uffizien nachvollziehen und das Gebäude virtuell betreten.
Im Rahmen der Ausstellung ist ein buntes Programm geplant. Zusätzlich zu den verschiedenen Führungen gibt es etwa zwei Vorträge, eine Porträt-Workshop, ein Erinnerungscafé zum Thema Familienporträts sowie Angebote für Kinder und Jugendliche. Mehr Infos: www.landesmuseum.at
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