Ab 45 Jahren regelmäßig zur Urologie-Vorsorge

Urologe Steffen Krause (Kepler Universitäts Klinikum) gemeinsam mit Moderatorin Christine Radmayr.
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  • hochgeladen von Andreas Baumgartner

"Den Männern die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung nehmen", so eines der Hauptanliegen von Steffen Krause, Vorstand der Urologischen Klinik am Kepler Universitätsklinikum Linz, beim Mini Med-Vortrag im Neuen Rathaus Linz.

Das Prostatakarzinom ist mit 20 Prozent der Neuentdeckungen die beim Mann am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung. Daneben sind fast die Hälfte der über 50-Jährigen von der gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Diese ist auch der Grund für auftretende Schwierigkeiten, etwa beim Harnlassen. Im Gegensatz dazu mache "der Krebs keine Beschwerden", so Krause. Daher empfiehlt der Urologe ab dem 45. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung. Bei familiärer Prostatakrebs-Vorbelastung sollte der "Urocheck" ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden.

PSA-Check reicht nicht aus

Im Rahmen einer Blutabnahme wird der PSA-Wert bestimmt. PSA steht für das pros-
tataspezifische Antigen – ein Enzym, das in der Prostata gebildet wird. Aussagekraft erlangt der gemessene Wert erst bei Beobachtung über eine gewisse Zeitspanne. Ein hoher PSA-Wert korreliert nicht automatisch mit einem höheren Erkrankungsrisiko. "Alles was die Prostata reizt, hat Auswirkungen auf den Wert", so Krause. Vor dem Arztbesuch "drei Tage kein Radfahren, 24 Stunden kein Geschlechtsverkehr", so der Urologe. Auch eine rektale Tastuntersuchung ist essenzieller Teil der Vorsorge. Im Rahmen eines Urintests lassen sich zusätzlich mögliche Blasen- oder Nierenerkrankungen identifizieren.

Prostatakrebs kontrollierbar

Tumore müssen nicht unbedingt auf der Stelle therapiert werden. "Den Krebs entdecken, heißt den Krebs kontrollieren können. Das Gebot der Stunde lautet aktive Beobachtung", beschreibt Krause den aktuellen medizinischen Zugang. Wer die Diagnose als psychische Belastung empfindet, ist mit einer sofortigen Behandlung besser aufgehoben. "Lebensqualität ist der entscheidende Faktor", sagt Krause. Bei medikamentöser Therapie und operativen Eingriffen gäbe es gute Erfolge. 93 Prozent aller Patienten hätten ein Jahr nach einer OP keine Kontinenzprobleme mehr. Erektionsstörungen seien mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Bei alternativen Therapien sei Skepsis angebracht, so Krause. Er nennt etwa Energiebehandlungen als Beispiel. Patienten mit gutartig vergrößerter Prostata seien dadurch höchstens zwei Jahre beschwerdefrei. Die gute Nachricht laute: "Auch fortgeschrittener Prostatakrebs ist noch kein Todesurteil" und könne etwa durch Hormonbehandlung gut kontrolliert werden.

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