Bessere HNO-Tumoroperation dank Roboter

HNO-Operation mit dem DaVinci-Roboter. Drei platzsparende Roboterarme werden in die Mundhöhle eingebracht und vom Operateur ferngesteuert. | Foto: BHS Linz/Herbe
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  • HNO-Operation mit dem DaVinci-Roboter. Drei platzsparende Roboterarme werden in die Mundhöhle eingebracht und vom Operateur ferngesteuert.
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20 Patienten mit HNO-Tumoren wurden am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz bereits unter Zuhilfenahme eines DaVinci-Roboters operiert. Österreichweit kommt diese Operationstechnik nur in diesem Fachgebiet zum Einsatz und erhöht Sicherheit und Behandlungskomfort für die Patienten und das Operationsteam wesentlich. Für den bisher vor allem in der Prostata-Chirurgie eingesetzten Roboter öffnet sich damit ein neues Behandlungsfeld.

Komplexe Operation

Die Behandlung von Rachen- und Kehlkopftumoren ist für die behandelten Ärzte eine große Herausforderung: Einerseits ist es wichtig, den Tumor mit größtmöglicher Sicherheit zu entfernen, andererseits müssen Funktionen wie Schlucken, Sprechen und Schmecken bestmöglich erhalten werden. Für die Therapie gibt es zwei Möglichkeiten: die chirurgische Tumorentfernung von außen über den Hals oder die Operation über den Mund sowie die Bestrahlung des Tumors.

Neue Einsatzmöglichkeiten

Bei den chirurgischen Eingriffen wurden bisher hauptsächlich Operationen mit Laser über den Mund durchgeführt. Seit zwei Jahren kommt auf der HNO-Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz bei ausgewählten Rachentumoren der hauseigene DaVinci-Operationsroboter zum Einsatz. Während diese Methode in den USA und anderen europäischen Ländern bereits häufiger angewandt wird, ist dieses Vorgehen österreichweit bisher einzigartig. Das HNO-Operationsteam besteht dabei aus zwei Chirurgen und dem DaVinci-Robotersystem. Während des Eingriffs sitzt der Operateur an der Steuerungskonsole und bedient die Roboterarme. Der zweite Chirurg befindet sich beim Kopf des Patienten, wo er dem Operateur assistiert. Die drei filigranen Roboterarme sind in den Mund des Patienten eingebracht. Ein Kameraarm überträgt ein optimiertes Bild auf den Schirm des Operateurs. Die beiden anderen Arme dienen dem Chirurgen als Präparations- und Schneidewerkzeug.

Erleichterungen für das Team

Mit dem Robotereinsatz hat das Team in speziellen Anwendungsgebieten der HNO-Tumorchirurgie sehr gute Erfahrungen gemacht: "Die Methode bietet gegenüber der Laserchirurgie mehrere Vorteile: Operieren in Vierhandtechnik ist trotz des im Mund naturgemäß sehr begrenztem Raumes möglich. Das steigert die Genauigkeit und senkt damit die Nachblutungswahrscheinlichkeit. Sie ist vor allem im Mund- und Rachenraum geeignet, wo noch genügend Platz für die Bewegungen der Roboterarme vorhanden ist“, erklärt Primar Martin Burian, Vorstand der HNO-Abteilung und des Kopf-Hals Tumorzentrums der Barmherzigen Schwestern Linz. Er hat die innovative Technik eingeführt und in seinem HNO-Team mehrere Spezialisten in der Robotermethode ausgebildet.

Oberarzt Andreas Strobl ist bereits erfahrener Nutzer der neuen Technik. Er erläutert einen weiteren wesentlichen Vorteil: „Ein wichtiges Kriterium beim Operieren ist die gute Übersicht, welche durch die Kamera und die zarten Werkzeuge gewährleistet ist. Bei der Laserchirurgie habe ich das Operationsgebiet immer nur ausschnittsweise im Blick. Das macht es schwierig, zu beurteilen, ob der Tumor vollständig entfernt wurde, was natürlich bei Krebs entscheidend ist. Die durch den Roboter stark verbesserte ,en bloc – Resektion’ erleichtert auch dem Pathologen die Beurteilung ganz wesentlich.“ Neben der Resektion von bösartigen Tumoren im Rachenraum wird die Robotertechnik weltweit auch bei Schnarchoperationen zur Zungengrund- und Gaumenverkleinerung eingesetzt.

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