Die Straßenzeitung "Kupfermuckn" ist für viele Linzer Obdachlose Strohhalm und Familie zugleich.
LINZ (jog). "Die Kupfermuckn ist wie eine Familie für mich. Wir schreiben Geschichten aus unserem Alltag und können aufarbeiten, was wir erlebt haben", sagt Helmut. Er ist Verkäufer und Redakteur der "Kupfermuckn". Die Linzer Straßenzeitung feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Helmut ist einer von rund 250 Männern und Frauen, die das gelb-schwarze Blatt mit Wiedererkennungswert auf der Straße unter die Leute bringen. "Seit der Gründung treffen sich die Redaktionsmitglieder jeden Mittwoch um 13 Uhr zur Redaktionssitzung. Im Kreis von 15 bis 20 Teilnehmern werden Interviews, Exkursionen und Workshops geplant", sagt Heinz Zauner, Geschäftsführer der ARGE für Obdachlose. Immer wieder dient einigen Mitarbeitern die "Kupfermuckn" als Sprungbrett zurück in ein normales Leben. "Ich war zwei Jahre lang ein U-Boot. Niemand aus meinem Umfeld hat gewusst, dass ich auf der Straße lebe. Geschlafen hab' ich in Parks oder bei Freunden im Putzkammerl", so Helmut. Inzwischen hat er wieder eine eigene Wohnung.19.10.2016, 11:04 Uhr
20 Jahre "Kupfermuckn": Episoden von der Straße
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