"Derzeit Boom bei Banküberfällen"

Bankraub rentiert sich nicht. | Foto: panthermedia/ctacik
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"Bankraub in Linz" – eine Nachrichtenmeldung, die in den vergangenen Wochen häufig zu lesen war. Insgesamt wurden in Oberösterreich heuer in den ersten beiden Monaten bereits fünf Banken überfallen. Das sind genauso viele wie im gesamten Jahr 2016. Und das obwohl die drohende Strafe und die Beute in einem außerordentlich schlechten Verhältnis zueinander stehen. "Da es sich meist um einen bewaffneten Raubüberfall handelt, bewegt sich die Strafandrohung zwischen einem und 15 Jahren", sagt Alois Birklbauer, Experte für Strafrecht an der JKU. Die Beute hingegen, falls es überhaupt über den Versuch hinausgeht, beläuft sich meist unter 10.000 Euro. "Es ist heute einfach viel weniger Bargeld im Umlauf als früher, entsprechend wenig Geld haben die Banken vorrätig", sagt Birklbauer. Viele Bankräuber würden noch dem alten Mythos aufsitzen, dass da tatsächlich viel zu holen ist. Dazu kommt noch, dass die Aufklärungsquote in den vergangenen Jahren stetig angewachsen ist. "Wir haben vor allem die Prävention durch gezielte Schulungen bei den Mitarbeitern stark verbessern können", sagt Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt (LKA).

Investition in Sicherheit


"Die Sicherheit der Kunden und unserer Mitarbeiter steht an erster Stelle. Daher investieren wir jährlich einen hohen Betrag in die Sicherheitsausstattung an unseren Filialstandorten. Wie die letzten schnellen Fahndungserfolge zeigen, greifen die Sicherungsmittel optimal und die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert bestens", sagt Generaldirektor Michael Rockenschaub von der Sparkasse Oberösterreich. Ähnlich sieht es bei der Raiffeisenbank aus. "Im Falle des Falles richtig zu handeln ist entscheidend, die Mitarbeiter werden dabei umfassend auf mögliche Ausnahmesituationen vorbereitet", sagt Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank.

Räuber mit zehn Überfällen


Da stellt sich die Frage, wer trotzdem immer noch eine Bank überfällt. "Die Bankräuber können in zwei Gruppen geteilt werden. Jene, die hochprofessionell vorgehen, und jene, die aus einer finanziellen Notlage agieren", sagt Birklbauer. Bankräuber, die aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten heraus handeln, agieren oft sehr amateurhaft und unvorbereitet. Wenn die Verzweiflung größer ist, als der Plan durchdacht, passiert mitunter Kurioses. "Einmal ist zum Beispiel ein Bankräuber gegen eine verschlossene Tür gelaufen, da die Bank noch gar nicht geöffnet hatte", sagt Birkl-#+bauer. Aber es gibt eben auch die Profis. Und so einen sucht die Polizei derzeit fieberhaft. "Von den fünf Banküberfällen heuer konnten wir drei klären, die anderen beiden gehen höchstwahrscheinlich auf das Konto jenes Täters, der schon seit Jahren in Wien und Oberösterreich sein Unwesen treibt. Wir vermuten, dass er hier bereits für zehn Bankraube verantwortlich ist", sagt Windischhofer. Überwachungskameras zeigen den Täter deutlich, dennoch ist es noch nicht gelungen, ihn zu fassen. "Wir arbeiten auf Hochtouren, um ihn zu fassen", sagt Windischhofer. Dann wären heuer 100 Prozent der Bankraube in Oberösterreich geklärt.

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